Amazon hat eine Software entwickelt, die die Stimme eines – auch verstorbenen – Menschen nachahmen kann. Der Konzern demonstrierte am Donnerstag, wie Alexa „Der Zauberer von Oz“ einem Jungen mit der Stimme seiner Oma vorliest. Der Schritt zeigt: Amazon hat mit seinen Smart Speakers noch einiges vor.
Alexa-Forschungschef Rohit Prasad verwies darauf, dass viele geliebte Menschen in der Corona-Pandemie verloren hätten. „Künstliche Intelligenz kann diesen Schmerz nicht verschwinden lassen, aber sie kann definitiv die Erinnerung am Leben erhalten.“
Der technische Durchbruch von Amazon ist, dass die Software eine Stimme mit so wenig Ausgangsdaten nachahmen kann. Bisher musste man dafür mehrere Stunden Text einsprechen. Jetzt reicht Material von weniger als einer Minute.
Amazon unterstreicht mit seinem Schritt seine Ambitionen bei Smart Speakers. Statista sieht den globalen Markt bis 2035 bei 36 Milliarden Dollar, nach 19,6 Milliarden 2021. Amazon hat einen weltweiten Marktanteil von 27 Prozent und ist damit Nummer 1 vor Alphabet (20 Prozent).
Doch Amazon wäre nicht Amazon, würde man bei dem Unternehmen nicht auch bei diesem Schritt ganz groß denken. Das ganze Potenzial, das Alexa bietet, soll die Kunden noch stärker an Amazon binden. Bestellungen sollen so einfach und bequem möglich sein, sodass die Nutzer überhaupt nicht mehr auf die Idee kommen, woanders einzukaufen.
Alles, was sie tun müssen, ist, Alexa einen kurzen Befehl zu geben. Je mehr Alexa kann, desto attraktiver ist es für die Kunden, sich den Smart Speaker zuzulegen.
Amazon könnte mit der neuen Alexa-Funktion seine Position im E-Commerce noch weiter stärken. Die Aktie bleibt ein Kauf.