Obwohl Amazon in diesem Jahr mit einem Kursgewinn von nur 6,2 Prozent deutlich hinter den 30 Prozent des Nasdaq 100 zurückblieb, ist die Aktie noch immer mit einem 22er-KGV von 64 und einem 22er-KUV 3,1 bewertet. Die schwache Performance und die knackige Bewertung sollte Anleger aber nicht abschrecken. Denn die Amazon-Aktie hat durchaus das Potenzial im neuen Jahr kräftig zuzulegen.
Amazon ist gleich auf zwei gigantischen Wachstumsmärkten der klare Marktführer: E-Commerce und Cloud. Das macht den Tech-Konzern an der Börse einmalig und rechtfertigt einen gewissen Bewertungsaufschlag.
Im US-Online-Handel kommt Amazon laut eMarketer auf einen Marktanteil von 40 Prozent, Konkurrent Walmart ist mit 7,1 Prozent deutlich unterlegen. Bei den Cloud-Infrastruktur-Diensten bringt es Amazon laut Canalys auf einen Anteil von 32 Prozent, Rivale Microsoft muss sich mit 21 Prozent begnügen.
Doch diese Dominanz bestand auch 2021 – und dennoch kam die Aktie nicht wirklich aus dem Knick. Mittlerweile dürfte der Markt aber die Sorgen eines abflachenden Wachstums im Online-Handel sowie die aufgrund hoher Investitionen sinkenden Margen eingepreist haben.
Im neuen Jahr sollten daher wieder die Wachstumschancen sowie das margenstarke AWS-Geschäft im Fokus stehen. Mark Mahaney, Analyst bei Evercore, rechnet beispielsweise in den nächsten zwei bis drei Jahren mit jährlichen Umsatzsteigerungen von mehr als 20 Prozent und wachsenden Gewinnspannen.
Mit einem Jahresumsatz von mehr als 60 Milliarden Dollar könnte allein AWS laut dem Analysten bereits eine Billion Dollar wert sein. Das bedeutet, dass Investoren aktuell nur 730 Milliarden Dollar für den Online-Handel, Whole Foods, das Werbe- und Mediengeschäft sowie die gesamte Einzelhandelslogistik bezahlen.
Für den AKTIONÄR klingt das nach einem guten Deal. Die Aktie ist ein Basisinvestment.