Trotz des Gegenwinds vor allem von weiter steigenden Anleiherenditen hat Gold am Montag die psychologisch wichtige Marke von 1.800 Dollar je Feinunze zurückerobern können. Derzeit notiert die Feinunze bei 1.807 Dollar. Gold erwehrte sich dabei auch anhaltenden, starken ETF-Abflüssen, so Eugen Weinberg, Leiter der Rohstoffanalyse bei der Commerzbank.
Die von Bloomberg erfassten Gold-ETFs verzeichneten gestern einen Rückgang ihrer Bestände um 13,8 Tonnen. Dies war der bislang größte Tagesabfluss in diesem Jahr und der sechste in Folge, so Weinberg. Die Finanzinvestoren haben offenbar noch nicht wieder Vertrauen in Gold zurückgefunden, was auch die CFTC-Statistik zur Marktpositionierung zeigte. Unterstützung erhielt Gold dagegen vom US-Dollar, der abwertete.
Auch der zuletzt extrem starke Platinpreis konsolidiert am heutigen Dienstag zumindest leicht. Dafür kann sich aber ein anderes Metall weiterhin extrem gut entwickeln. Der Kupferpreis legt am heutigen Dienstag erneut zu und steuert auf direktem weg in Richtung Allzeithoch. Dieses wurde im Jahr 2011 bei knapp 10.200 Dollar markiert.
Die derzeitige Preisrallye am Rohstoffmarkt, vor allem vieler Industriemetalle, basiert auf der Hoffnung konjunktureller Besserung. Auslöser sind Corona-Impfungen in vielen Ländern und die damit verbundene Aussicht auf weniger Beschränkungen des öffentlichen Lebens. Gerade Kupfer gilt aufgrund seines vielseitigen Produktionseinsatzes als globales Konjunkturbarometer. Hinzu kommt bei vielen Rohstoffen ein knappes und eher starres Angebot, das im Falle wirtschaftlicher Besserung nicht rasch ausgeweitet werden kann.
DER AKTIONÄR rät investierten Anleger, die Gewinne im Kupfersektor laufen zu lassen. Die derzeitige Verschnaufpause bei Gold sollte zu weiteren Ausbau insbesondere der physischen Bestände genutzt werden.
(Mit Material von dpa-AFX)