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10.03.2023 Fabian Strebin

Deutsche Bank und Commerzbank: Angst vor neuer Bankenkrise in den USA – ist das der Startschuss?

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Deutsche Bank

Die radikale Zinswende hat auch unter den Banken nicht nur Gewinner. Die negativen Nachrichten zur amerikanischen Silicon Valley Bank (SVB FInancial) verbreiten sich heute schockartig an den globalen Aktienmärkten. Auch europäische Finanztitel werden brutal abverkauft. DER AKTIONÄR beleuchtet die Hintergründe.

Die auf die Finanzierung von Start-ups spezialisierte Silicon Valley Bank hat gestern Abend die Märkte geschockt. Da die Einlagen des Geldhauses zuletzt stark zurückgingen, hat man Anleihen in Höhe von 21 Milliarden Dollar verkauft, um Liquidität zu generieren. Dabei ist ein Verlust von 1,8 Milliarden Dollar entstanden, da die Schuldpapiere aus der Niedrigzins-Ära stammen und durch die Zinswende zuletzt an Wert verloren haben. Eine Kapitalerhöhung im Umfang von 1,25 Milliarden Dollar soll durchgeführt werden.

Am Markt besteht eine hohe Angst vor einer Ansteckung innerhalb der Finanzbranche. Das zeigen nicht nur die herben Verluste, die Branchengrößen wie die Wall-Street-Banken bereits gestern hinnehmen mussten. Der Euro-Stoxx-Banks verliert heute Vormittag fast vier Prozent. Die rote Laterne trägt dabei die Aktie der Deutschen Bank mit einem Minus von annährend acht Prozent.

Der Markt differenziert heute wenig, denn gerade die Großbanken haben eine viel breitere Diversifizierung bei den vergebenen Krediten und auch der Finanzierung als die SVB. Diese ist sehr stark auf die Finanzierung von amerikanischen Start-ups fokussiert und profitiert daher erheblich weniger von der Zinswende als Branchengrößen wie JPMorgan.

Es ist noch zu früh, um abschätzen zu können, welche Finanzinstitute engere Beziehungen zur SVB unterhalten, oder ebenfalls durch einen Einlagenabzug in Bedrängnis geraten sind. Daher wird es die kommenden Tage -gerade für die Entwicklung der Einzeltitel - auf Aussagen der jeweiligen Banken ankommen, inwiefern sie gegenüber denselben Risiken exponiert sind. Experten wie Mohamed El-Erian, der jahrelang für die Allianz-Fondstochter PIMCO tätig war, erwarten derzeit keine Bankenkrise. US-Banken könnten das Ansteckungsrisiko und den Systemstress eindämmen, der durch die von der Silicon Valley Bank ausgelösten Turbulenzen entstanden ist. „Das Ansteckungsrisiko und die systemische Bedrohung können durch eine sorgfältige Bilanzverwaltung und die Vermeidung weiterer politischer Fehler leicht eingedämmt werden“, sagte El-Erian, der Vorsitzender von Gramercy Funds und Bloomberg Opinion-Kolumnist ist, in einem Tweet am Freitag.

Commerzbank (WKN: CBK100)

Die Aktien der Deutschen Bank und der Commerzbank stehen heute stark unter Druck. Während der aktuelle Kursrutsch bei der Commerzbank mit unter vier Prozent noch im Rahmen bleibt, verliert die Deutsche-Bank-Aktie fast acht Prozent.

Das Chartbild hat sich dadurch stark eingetrübt, der GD50 bei 11,66 Euro wurde gestern auf Schlusskursbasis unterschritten. Im heutigen Handel wurde nun auch der GD100 bei 10,86 Euro gerissen. Investierte Anleger sollten allerdings nicht in Panik verfallen. Sie bleiben dabei und beachten die Stopps bei 9,00 Euro (Commerzbank) und 9,50 Euro (Deutsche Bank). Interessierte Neueinsteiger warten ab, bis sich die Situation klärt.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank

Aktien der Commerzbank befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG

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