Trotz auf den ersten Blick guter Quartalszahlen gerät die Kellogg-Aktie am Donnerstag unter die Räder. Der Konzern hat sowohl den Umsatz als auch den Gewinn im Vergleich zum Vorjahr steigern können und die Erwartungen der Analysten übertroffen. Dass dies nur durch deutliche Preissteigerungen möglich war, beunruhigt die Anleger.
Mit einem Umsatz in Höhe von 3,9 Milliarden Dollar übertraf Kellogg sowohl das Ergebnis aus dem Vorjahr von 3,6 Milliarden als auch die Analystenschätzungen, die von 3,8 Milliarden Dollar ausgegangen waren. Auch der bereinigte Gewinn pro Aktie von 1,01 Dollar übertraf den Wall Street-Konsens von 0,98 Dollar und den 2021er Q3-Wert von 0,89 Dollar.
Gleichzeitig drückten die steigenden Rohstoff- und Transportkosten sowie der starken Dollar auf den Betriebsgewinn, der um 18 Prozent zurückging. Zusätzlich sank das verkaufte Volumen um 2,3 Prozent, was jedoch mit im Durchschnitt 15,7 Prozent höheren Verkaufspreisen ausgeglichen wurde.
Gerade diese höheren Preise könnten für den Konzern ein Problem werden, sollte die Inflation weiter anhalten und sich Haushalte mit geringeren Einkommen die Kellogg-Produkte nicht mehr leisten können – beziehungsweise wollen.
Diese Befürchtung konnte auch nicht durch die angehobene Prognose für das Gesamtjahr, für das Kellogg statt bislang mit einem Anstieg des währungsbereinigten Gewinns pro Aktie von zwei nun mit drei Prozent rechnet, besänftigt werden. Die Papiere verlieren zeitweise über sechs Prozent.
Dass sich Preissteigerungen nicht unbegrenzt durchsetzen lassen, zeigt sich aktuell auch in Deutschland, wo Rewe die Kellogg-Produkte aufgrund der höheren Preise aus den Regalen genommen hat. DER AKTIONÄR ist dennoch überzeugt, dass der Konzern mit seinen starken Marken das aktuell schwierige Umfeld gut durchstehen wird. Halten!