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Wirecard: Es kommt noch dicker – jetzt die Notbremse ziehen?

Wirecard: Es kommt noch dicker – jetzt die Notbremse ziehen?
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Nikolas Kessler 15.03.2019 Nikolas Kessler

Berichte, wonach die Strafverfolgungsbehörden in Singapur nun auch das Indien-Geschäft von Wirecard – und dabei speziell eine Übernahme aus dem Jahr 2015 – ins Visier nehmen, bringen die Aktie des Zahlungsabwicklers am Freitagmorgen erneut deutlich unter Druck. Auch ersten Analysten reißt nun der Geduldsfaden.

Analyst Josh Levin von der Citigroup hat die Aktie von „Neutral“ auf „Sell“ abgestuft und das Kursziel von 144 Euro auf 100 Euro gesenkt. Mit einer Kurserholung innerhalb des nächsten zwölf Monate rechnet er also nicht. Zwar bleibt das Gros der Analysten nach wie vor äußerst optimistisch, doch je länger die Unsicherheit und die Talfahrt der Aktie andauert, desto wahrscheinlicher werden weitere Neubewertungen.  

Dass es ausgerechnet im Asien-Geschäft scheinbar an immer mehr Ecken brennt, ist dabei besonders brisant – gemessen an Umsatz und operativem Ergebnis (EBITDA) ist die Region nach Europa (inklusive Deutschland) die zweitwichtigste für das Unternehmen. In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2018 hat Wirecard dort laut Halbjahresbericht 43 Prozent des Gesamtumsatzes und 41 Prozent des Konzern-EBITDAs verdient.

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Quelle: Unternehmen

Spiel auf Zeit statt Comeback?

In Anbetracht der sich ausweitenden Ermittlungen gegen Wirecard hält es DER AKTIONÄR zunehmend für unwahrscheinlich, dass der langersehnte Compliance-Bericht der vom Unternehmen beauftragen Kanzlei Rajah & Tann sämtliche Zweifel ausräumen kann. Gewichtiger dürfte sein, was die Ermittlungen der Behörden ergeben – und deren Mühlen mahlen bekanntlich langsam.

Abgesehen davon lässt auch die Kommunikation des Unternehmens zu wünschen übrig.Trotz beinahe täglich neuer Wendungen sind Stellungnahmen des Unternehmens Mangelware. Das letzte offizielle Statement zur Angelegenheit stammt vom 8. Februar – wenn man von kryptischen Tweets des Vorstandschefs Markus Braun im Elon-Musk-Style einmal absieht. Hier wird auf Zeit gespielt, statt die Karten auf den Tisch zu legen, so der Eindruck.

Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte daher die In Ausgabe 11/2019 eröffnete Spekulation auf ein schnelles Comeback schließen.

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