Öl- und Gasproduzenten wird an der Börse stets hinschtlich KGV & Co eine weitaus geringere Bewertung zugestanden als etwa den Erzeugern von Erneuerbaren Energien. Auch deshalb sind Energieriesen wie etwa TotalEnergies sehr bestrebt, sich ein möglichst grünes Image zu verpassen. Nachdem die Franzosen kürzlich wegen eines umstrittenen Ölprojekts in Afrika stark kritisiert wurden, will man nun wieder positive Schlagzeilen machen.
So hat Totalenergies angekündigt, seine CO2-Emissionsziele zu verschärft. So soll der Ausstoß aus konzerneigenen Anlagen und dem Energieverbrauch (Scope-1- und Scope-2-Emissionen) bis zum Jahre 2025 auf unter 38 Millionen Tonnen verringert werden. Zuvor wurde lediglich eine Senkung auf weniger als 40 Millionen Tonnen angepeilt.
Bei der vom Unternehmen an Kunden verkauften Kohlenstoffintensität des Energiemixes wird eine Senkung um 25 Prozent bis zum Jahre 2030 (gegenüber 2015) angestrebt. Hier lag die Zielmarke bisher noch bei 20 Prozent. Bei den Emissionen aus der Lieferkette (Scope-3-Emissionen) will TotalEnergies eine Verringerung von 40 Prozent (statt zuvor 30 Prozent) erreichen. Der Gesamtkonzern hat sich das Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu arbeiten. Um dann das aktuelle Ertragsniveau halbwegs halten zu können, müsste TotalEnergies bei den Erneuerbaren Energien aber mehr Gas geben als zuletzt.
Es dürfte spannend werden, inwieweit TotalEnergies den ambitionierten Ankündigungen auch Taten folgen lässt. Ein stärkerer Ausbau der Engagements bei Solar, Wind, Wasserstoff oder E-Mobilität dürfte dem Kurs vermutlich zusätzlichen Rückenwind verleihen. Die günstig bewertete Dividendenperle bleibt indes ohnehin für langfristig orientierte Anleger nach wie vor ein Kauf (Stopp: 46,00 Euro).
Mit Material von dpa-AFX
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