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Foto: Rheinmetall
27.10.2019 Maximilian Völkl

Rheinmetall: Gegen jeden Widerstand

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Nach dem starken Lauf zuletzt kam die Aktie von Rheinmetall zuletzt unter Druck. Der Stopp von deutschen Rüstungsexporten an die Türkei wegen des Einmarsches in Nordsyrien hat die Anleger verunsichert. Nachdem die Autozuliefersparte bereits seit Monaten mit dem schwierigen Umfeld zu kämpfen hat, käme eine Schwächephase in der Defence-Sparte zur Unzeit. Doch Anleger sollten sich keine Sorgen machen – der Rüstungsboom dürfte weiter anhalten.

Tolle Entwicklung

Seit dem Beginn der Krim-Krise 2014 hat sich das weltweite Bewusstsein für Verteidigungs- und Rüstungsausgaben deutlich verändert. Hinzu kommt seit 2017 US-Präsident Donald Trump, der immer wieder höhere Rüstungsbudgets von seinen Verbündeten fordert. Das zahlt sich aus: Noch 2014 schrieb die Defence-Sparte von Rheinmetall rote Zahlen, inzwischen ist das Geschäft hochprofitabel und steuert im laufenden Jahr erstmals mehr zum operativen Ergebnis bei als die Automotive-Sparte. Die Auswirkungen eines Türkei-Embargos auf die Ergebnisse dürften dabei kaum ins Gewicht fallen.

Foto: Rheinmetall

Riesiges Potenzial

Im laufenden Jahr dürfte Rheinmetall mit dem Rüstungsgeschäft knapp 3,6 Milliarden Euro erlösen. Dabei steckt noch viel mehr Potenzial in dem Geschäft. So ist Rheinmetall gemeinsam mit dem US-Partner Raytheon angeblich neben General Dynamics einer von nur noch zwei Wettbewerbern im Bieten um einen Milliardenauftrag in den USA. Mit dem Schützenpanzer Lynx bewirbt sich ein eigens gegründetes Joint Venture um einen Auftrag über knapp 3.600 Fahrzeuge für die US-Armee.

Zum Vergleich: Ein Auftrag in Australien über 450 Lynx-Schützenpanzer, um den sich Rheinmetall ebenfalls bewirbt, hat bereits ein Volumen von 9,5 Milliarden Euro. Die Serienbeauftragung in den USA soll zwar erst ab 2026 starten, dennoch wäre ein Zuschlag äußerst lukrativ. Der Konzern selbst spricht bereits von einem anstehenden „Superzyklus“ in der Rüstungsbranche.

Deutsch-französische Kooperation

Viel Fantasie verspricht auch die deutsch-französische Rüstungskooperation. Für die Entwicklung eines europäischen Kampfpanzers sollen in den kommenden Jahren 100 Milliarden Euro bereitgestellt werden. Rheinmetall will nun mit Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und dem französischen KMW-Partner Nexter eine Projektgesellschaft gründen. Die ersten Weichen für das Megaprojekt werden damit gestellt – eine spätere Fusion von Rheinmetall mit KMW ist zudem noch immer nicht vom Tisch.

Aufspaltung als Option

Noch ist ein möglicher Zusammenschluss Zukunftsmusik. Doch ein solches Szenario hätte durchaus Charme. Finanziell verfügt Rheinmetall über die Möglichkeiten, eine Übernahme oder eine Beteiligung an einem Fusionsunternehmen zu stemmen. Der MDAX-Konzern könnte sich in diesem Fall künftig ausschließlich auf das wachstumsstarke Rüstungsgeschäft konzentrieren und sich von der zyklischen Autosparte trennen. In den vergangenen Quartalen verhinderte die Krise in der Autobranche bereits, dass die Rheinmetall-Zahlen noch stärker ausfielen.

Während in der Rüstungssparte Umsatz und Marge seit Jahren zunehmen, zeigt der Trend bei Automotive in die entgegengesetzte Richtung. Mit den Zahlen zum ersten Halbjahr musste die Prognose für das Autogeschäft bereits zusammengestrichen werden. Rheinmetall rechnet nun für das laufende Jahr mit einem Umsatzrückgang von zwei bis drei Prozent und einer operativen Marge von sieben Prozent – 2018 waren es noch 8,9 Prozent.

Das zeigt: Sollte wirklich ein spezialisierter europäischer Rüstungschampion entstehen, wäre eine deutlich höhere Bewertung möglich. Doch auch in der aktuellen Konstellation sind die Aussichten für Rheinmetall gut. Wie zuletzt dürfte die starke Defence-Sparte auch im zweiten Halbjahr die Autoschwäche kompensieren – und die Aktie auf ein neues Rekordhoch hieven.

Rheinmetall (WKN: 703000)

Top-Aussichten

Die Auftragsbücher der Rüstungssparte dürften auf Jahre gut gefüllt sein – unabhängig von einem Exportstopp in die Türkei. Mutige Anleger können den jüngsten Rücksetzer nutzen, um mit Hebel auf wieder steigende Kurse zu setzen. Der Schein mit der WKN MF6Q1Q bietet sich an.

Dieser Text ist in leicht veränderten Form in DER AKTIONÄR 43/19 erschienen. Welche Aktien sonst noch bis Jahresende auf die Überholspur gehen dürften, erfahren sie hier.

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