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07.06.2022 Marion Schlegel

Mercedes-Benz: Massenrückruf – so reagiert die Aktie

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Mercedes-Benz

Mercedes-Benz ruft dem Kraftfahrt-Bundesamt zufolge wegen möglicher Bremsprobleme weltweit fast eine Million ältere Fahrzeuge zurück. Betroffen sind demnach die SUV-Baureihen ML und GL sowie die Großraumlimousine R-Klasse der Baujahre 2004 bis 2015, wie die Behörde in ihrer Rückrufdatenbank mitteilte.

Korrosion am Bremskraftverstärker könne schlimmstenfalls dazu führen, dass die Verbindung zwischen Bremspedal und Bremssystem unterbrochen werde. "In der Folge kommt es zum Ausfall der Betriebsbremse", berichtete das Bundesamt (KBA).

Mercedes-Benz (WKN: 710000)

Rückrufe dieser Größenordnung sind bei den Stuttgartern eher selten. Nach Angaben des KBA wurde vor knapp zwei Jahren über eine Million Kompaktwagen der A-Klasse wegen möglicher Probleme beim Fahrerairbag zurückbeordert.

Der Hersteller teilte am Samstag auf Anfrage in Stuttgart zu dem aktuellen Rückruf mit, bei den betroffenen Autos könnte der Bremskraftverstärker wegen Korrosion an den Fügestellen des Gehäuses nicht mehr richtig funktionieren – das habe eine Überprüfung von Einzelfällen ergeben.

Die Korrosion könnte unter bestimmten Bedingungen dazu führen, dass der Bremskraftverstärker undicht sei, es werde eine verminderte Bremskraftverstärkung ausgelöst. "In der Folge würden sich die für eine Verzögerung des Fahrzeugs erforderlichen Betätigungskräfte des Bremspedals erhöhen sowie sich der Bremsweg gegebenenfalls verlängern. Dies könnte mit wahrnehmbaren Zisch- beziehungsweise Strömungsgeräuschen bei der Betätigung der Bremse einhergehen." Mercedes bestätigte die Angaben des Amtes, wonach es im Extremfall nicht mehr möglich sein könnte, das Fahrzeug über die Betriebsbremse zu bremsen. "Dadurch würde sich die Unfall- beziehungsweise Verletzungsgefahr erhöhen", teilte ein Sprecher mit.

Mercedes-Benz werde umgehend mit dem Überprüfen der Autos beginnen. "Bis zur Prüfung bitten wir darum, das Fahrzeug nicht mehr zu nutzen." Der Hersteller werde für Halter notfalls Lösungen anbieten. Mercedes-Benz hatte bereits Mitte Mai in den USA eine Rückrufaktion wegen Bremsproblemen bei gut 292.000 ML-, GL- und R-Klasse-Autos der Modelljahrgänge von 2006 bis 2012 angekündigt.

Der Aktie von Mercedes-Benz belastet die Rückrufaktion aber nicht. Das Papier ging am Montag mit einem plus von 1,3 Prozent auf 68,23 Euro aus dem Handel. Damit hat sich das charttechnische Bild bei der Aktie weiter verbessert. Zuletzt gelang bereits der Sprung über die wichtige 200-Tage-Linie. Anleger bleiben an Bord.

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz.

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