Zinsen runter, Tech rauf >> 7 Tipps
Foto: Börsenmedien AG
23.04.2015 Marion Schlegel

Facebook Flop, Ebay top: Ebay-Aktie geht durch die Decke – was ist da los?

-%
DAX

Am Mittwochabend haben die beiden US-Werte Ebay und Facebook die Zahlen für das erste Quartal veröffentlicht. Der Online-Handelskonzern ist besser als erwartet ins neue Geschäftsjahr gestartet. Im ersten Quartal legte der Umsatz im Jahresvergleich um gut vier Prozent auf 4,45 Milliarden Dollar (4,1 Milliarden Euro) zu, wie das Unternehmen mitteilte. Der Gewinn stieg auf 626 Millionen Dollar. Im Vorjahr war ein Verlust von 2,3 Milliarden Dollar angefallen. Allerdings sind die Zahlen nicht vergleichbar, weil Ebay damals einen dicken Batzen Steuern auf Einnahmen im Ausland auf einen Schlag bezahlt hatte.
Die Ergebnisse übertrafen die Prognosen der Analysten. "Wir hatten ein starkes erstes Quartal", kommentierte Ebay-Chef John Donahoe. Die Aktie stieg nachbörslich um über sechs Prozent.

Ebay-Aufspaltung
Allerdings bleiben Ebays Probleme bestehen. Der Umsatz der Kernsparte, des unter anderem mit dem E-Commerce-Giganten Amazon konkurrienden Online-Marktplatzes, fiel um vier Prozent auf gut zwei Milliarden Dollar. Der starke Dollar, der Einnahmen im Ausland in der US-Währung schmälert, wirkte als zusätzliche Belastung. Zugpferd des Konzerns bleibt PayPal. Die Bezahltochter, die in diesem Jahr abgespalten wird, schaffte ein Umsatzplus von 14 Prozent auf 2,1 Milliarden Dollar. In der ebenfalls vor dem Verkauf stehenden Sparte Ebay Enterprise nahm der Umsatz um sieben Prozent auf 288 Millionen Dollar zu. In dem Geschäftsfeld bietet Ebay Firmen Dienstleistungen rund um den Onlinehandel an. Bevor Ebay in seine Einzelteile zerlegt wird, streicht der Konzern 2.400 Jobs.

Facebook mit Umsatzplus, aber …
Mit einem Umsatzplus startete auch Facebook in das erste Quartal. Die Erlöse schossen im Jahresvergleich um 42 Prozent auf 3,54 Milliarden Dollar hoch, wie das weltgrößte Online-Netzwerk nach US-Börsenschluss am Mittwoch mitteilte. Allerdings lasten die hohen Ausgaben auf dem Gewinn. Mit 512 Millionen Dollar verdiente Facebook ein Fünftel weniger als vor einem Jahr. Der Konzern investiert unter anderem viel in Rechenzentren. Die weltweite Nutzerzahl stieg auf 1,44 Milliarden im Monat. Das waren 13 Prozent mehr als vor einem Jahr. Inzwischen greifen 798 Millionen Mitglieder täglich von Smartphones und Tablets auf Facebook zu. Die Aktie gab nachbörslich um gut zwei Prozent nach. Am Markt war mit noch mehr Umsatz gerechnet worden. Die Erlöse wurden aber auch durch den starken Dollar gedrückt.

(Mit Material von dpa-AFX)

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
DAX - Pkt.
Facebook - €
Ebay - €

Buchtipp: Die Facebook-Gefahr

Facebook ist in die Kritik geraten. Bots, Trolle und Fake News sind Synonyme für die Pro­bleme des Konzerns. Spätestens seit Brexit und Trump sehen Nutzer die Reichweite und die Algorithmen mit Argwohn. Einer von Ihnen: Roger McNamee. Einst stolz darauf, zu den ersten Facebook-Investoren zu gehören, ist der Kapitalgeber und Tech-Experte nun zum scharfen Kritiker geworden. In seinem Buch rechnet er mit Mark Zuckerberg und Sheryl Sandberg ab. Ihre Reaktion auf den Missbrauch des sozialen Netzwerks ist seiner Ansicht nach völlig unzureichend und geht am Kern des Problems vorbei: der Bedrohung unserer demokratischen Grundordnung. „Die Facebook-Gefahr“ ist ein nicht zu überhörender Weckruf – für das Silicon Valley, für die Politik, für uns alle.
Die Facebook-Gefahr

Autoren: McNamee, Roger
Seitenanzahl: 400
Erscheinungstermin: 21.11.2019
Format: Hardcover
ISBN: 978-3-86470-662-2

Lars Winter Report
Rendite mit Nebenwerten!
Einsteigen