Es gibt wenig, vor dem sich die Anleger so fürchten wie vor dem September. In der historischen Betrachtung der vergangenen Jahrzehnte schneidet er äußerst schlecht ab und gilt zudem als Crash-Monat. Wird der September 2014 auch furchtbar? Profis geben Antworten.
„Anleger sollten risikoreichere Anlagen wie Aktien weiterhin übergewichten“, empfiehlt Klaus Schrüfer, Chef-Marktstratege bei Santander Asset Management. „Der DAX 30 legte im Schnitt der letzten 25 Jahre von Anfang Oktober bis Ende April des Folgejahres um mehr als 13,5 Prozent zu. Wer also schon im September einsteigt, hat die Chance, diesen Anstieg voll mitzunehmen.“
Positiv für den Aktienmarkt sei die Strategie der Europäischen Zentralbank. „Die EZB hat bereits angekündigt, ihren sehr expansiven geldpolitischen Kurs auf absehbare Zeit beizubehalten oder sogar noch zu forcieren“, sagt Schrüfer. „Zudem scheint die Konjunktur in den USA weiter an Schwung zu gewinnen. Beides könnten gute Voraussetzungen für wieder steigende Aktienkurse sein.“ Um der erhöhten Unsicherheit Rechnung zu tragen, sollten die Anleger ihre Positionen allerdings schrittweise aufbauen.“
„Rückschläge nutzen“
Auch Daniel Zindstein, Dachfondsmanager bei Gecam, sagt: „Wie immer wenn die Weltwirtschaft wächst ist das positiv für deutsche Aktien. Aus Vergangenheitsanalysen wissen wir, dass zum Beispiel die Entwicklung des DAX vor allem mit der Entwicklung der Weltwirtschaft korreliert und nur kurzfristig mit der Sicht internationaler Investoren auf Deutschland zusammenhängt. Solange jedoch der Ukraine-Konflikt weiter eskaliert, könnte die relative Schwäche anhalten. Rückschläge hieraus sollten jedoch zu strategischen Käufen genutzt werden.“