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05.04.2022 Fabian Strebin

Deutsche Bank und Commerzbank: Kommt die EZB zu Hilfe?

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Commerzbank

Während die US-Notenbank die Zinswende eingeleitet hat, wartet die EZB vorerst ab. Deutlich steigende Erträge für Finanzinstitute durch höhere Zinsen sind in der Eurozone demnächst also nicht zu erwarten. Der Druck auf die EZB nimmt aber stetig zu. Zuletzt äußerte sich Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing.

Bankenpräsident Christian Sewing erwartet eine baldige Reaktion der Europäischen Zentralbank auf die nochmals gestiegene Inflation. „Bei allen Ungewissheiten spricht doch vieles dafür, schon bald die Netto-Anleihenkäufe zu beenden und dann ein erstes Zinssignal zu setzen“, sagte der Deutsche-Bank-Chef in seiner Funktion als Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken gestern in einer Videoschalte. „Ein Signal, das es jetzt dringend braucht.“ Je eher die EZB gegensteuere, umso besser sei dies für die Entwicklung der deutschen und europäischen Wirtschaft.

Stabile Preise sind oberstes Ziel

Oberstes Ziel der EZB sind mittelfristig stabile Preise im Euroraum bei einer Teuerungsrate von zwei Prozent. Im Währungsraum der 19 Länder sprang die Inflation im März 2022 auf das Rekordniveau von 7,5 Prozent. Auch in Europas größter Volkswirtschaft Deutschland trieben kräftig steigende Energiepreise die jährliche Teuerungsrate im März über die Sieben-Prozent-Marke: Mit 7,3 Prozent wurde der höchste Stand im wiedervereinigten Deutschland verzeichnet. Mit höheren Zinsen kann steigende Inflation bekämpft werden.

Inflation ist schädlich

„Auf Dauer hohe Inflationsraten sind Gift für die Stabilität unserer Wirtschaft. Und das nicht nur, weil hohe Raten der Geldentwertung Unternehmen und Konsumenten gleichermaßen verunsichern“, so Sewing. Mit jedem Monat wachse die Gefahr, dass sich die Teuerung auf hohem Niveau festsetze. „Ich kann deshalb nur davor warnen, dass wir die Politik des billigen Geldes weiter fortsetzen und sich diese Umverteilungseffekte mit all ihren sozialen Auswirkungen dann noch verstärken.“ Die EZB hält die Zinsen seit Jahren extrem niedrig. Geschäftsbanken müssen derzeit 0,5 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie Geld bei der Notenbank parken. Der Leitzins im Euroraum liegt auf dem Rekordtief von null Prozent. Der EZB-Rat kommt am 14. April zu seiner nächsten geldpolitischen Sitzung zusammen.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Rückenwind durch Zinswende

Höhere Zinsen wären natürlich auch für Deutsche Bank und Commerzbank ein Segen. Die Einnahmen einer Leitzinsanhebung 2022 würden sich über mehrere Jahre strecken. Bei der Deutschen Bank würde ein um ein Prozent höheres Zinsniveau im ersten Jahr die Nettozinserträge um 400 Millionen Euro erhöhen, bei der Commerzbank wären es ebenfalls 400 Millionen Euro.

Commerzbank (WKN: CBK100)

Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf Deutschland lassen sich weiterhin nur schwer beziffern. Eine immer größere Gefahr ist auch die hohe Inflation – nicht nur für die Wirtschaft. Auch Anleger sollten sich Aktien in ihr Depot legen, die der Teuerung standhalten. DER AKTIONÄR hat die beiden Bankpapiere daher wieder als Empfehlung aufgenommen.

Mit Material von dpa-AFX.

Hinweis auf Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.

Aktien der Commerzbank befinden sich im AKTIONÄR-Depot und im Hebel-Depot.

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