Die Fachleute von Focus Money erklären, Anshuman Jain, Co-Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank AG, möchte bis Ende April eine neue Strategie für Deutschlands größtes Finanzinstitut vorlegen und diese Strategie am 21. Mai von der Hauptversammlung genehmigen lassen. In der neuen Strategie dürfte wohl auch stehen, die nicht erfüllten Pläne der alten Strategie nun umzusetzen. Es ist zwar möglich und von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) auch gern gesehen, wenn sich die Deutsche Bank AG in zwei Banken aufteilen würde, eine mit dem Investmentbanking und die andere mit dem Kundengeschäft. Allerdings nimmt die Sparte Investmentbanking auch das Geld der Kunden der Deutschen Bank als kleinen Sockelbetrag, um mit diesem und viel darauf geliehenem Geld Geschäfte zu tätigen. Deshalb ist diese Aufspaltung sehr unwahrscheinlich. Viel wahrscheinlicher und wohl auch für die Aktionäre lukrativer, ist es, die Deutsche Bank AG verkauft die erst im Jahr 2012 gekaufte aber noch immer börsennotierte Deutsche Postbank AG (Der Streubesitzanteil beträgt nur 5,9 Porzent). Eine Abspaltung alleine der Postbank anstatt des gesamten Privatkundengeschäfts würde die Abhängigkeit vom derzeit rentablen, aber stark schwankenden Investmentbanking mildern. Falls die Deutsche Bank die Postbank verkauft, könnten auch die freien Postbank-Aktionäre auf ein höheres Abfindungsangebot hoffen.
Deutsche Bank: Die Postbank-Spekulation; Börsenwelt Presseschau IV

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