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Darum ist die Deutsche Bank kein Übernahmekandidat

Darum ist die Deutsche Bank kein Übernahmekandidat
Foto: Börsenmedien AG
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Nikolas Kessler 11.12.2018 Nikolas Kessler

Aus Sorge, die Deutsche Bank könnte von einem ausländischen Konkurrenten geschluckt werden, wird im Bundesfinanzministerium derzeit angeblich (wieder) eine Fusion mit der Commerzbank diskutiert. Vorstandschef Christian Sewing sieht indes „keine Anzeichen“ für eine Übernahme. Der Grund dafür ist allerdings wenig schmeichelhaft.

Mit seiner Einschätzung hat der Deutsche-Bank-Chef wahrscheinlich sogar recht, kommentiert die Financial Times (FT), denn: Kein Käufer, der noch bei Trost ist, würde das Geldinstitut im aktuellen Zustand übernehmen wollen. In den vergangen drei Jahre habe sich nämlich herausgestellt, dass der einstige Bankenriese auf tönernen Füßen steht – mit unzureichender Kapitalversorgung, hohen Risiken und einer miesen Unternehmenskultur.

Um das zu ändern, müsse das Institut nicht nur bei den diversen Skandalen und Rechtsstreitigkeiten ein für alle Mal reinen Tisch machen.  Mindestens genauso besorgniserregend sei die anhaltende Schwäche im operativen Geschäft. 

Konkret verweisen die Kommentatoren auf die schwache Cost-Income-Ratio, wo sich die Lage trotz Sewings Sparprogramm in den zurückliegenden Quartalen sogar noch etwas verschlechtert hat. Auch der Plan, sich künftig auf das Privat- und Geschäftskundengeschäft in Deutschland und Europa konzentrieren zu wollen, fällt unter Verweis auf starke Konkurrenz und geringe Profitabilität durch.

Vor diesem Hintergrund wäre eine Übernahme der eleganteste Weg – spätestens die jüngsten Geldwäsche-Vorwürfe dürften aber auch den letzten Interessenten aufgeschreckt haben. Eine Fusion mit der ebenfalls schwachen Commerzbank würde indes keins der genannten Probleme lösen – eine Einschätzung, die auch DER AKTIONÄR teilt.

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Kein Kauf!

Profitieren kann die Aktie der Deutschen Bank von den Übernahme- und Fusionsspekulationen ohnehin schon lange nicht mehr. Stattdessen ist der Kurs am Montag bei 7,24 Euro auf einen neuen Tiefststand gefallen. Neben den genannten operativen Problemen spricht damit auch der Chart gegen einen Einstieg. Aktie meiden!

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