Der Spezialchemiekonzern aus Leverkusen kommt nicht auf die Beine. Trotz guter Quartalszahlen und der Anhebung der Prognose gerät der Konzern immer wieder in Bedrängnis durch negative Analysteneinschätzungen.
Bereits am Mittwoch war Covestro ans Ende des DAX gerutscht und setzt am heutigen Handelstag die Misere fort. Grund sind die negativen Analystenkommentare. So sagte ein Analyst der britischen Barclays Bank, dass er im Geschäft mit Schaumstoffvorprodukten mit einem gewissen Preisdruck rechne.
Außerdem habe der Kunststoffspezialist, so Analyst Michael Schäfer von der Commerzbank, einen gewissen, leichten Sommer-Abschwung im Europa-Geschäft auf einer Branchenkonferenz signalisiert. Dies könnte laut Schäfer das Überraschungspotential bei der Gewinnentwicklung im dritten Quartal begrenzen.
Mehrheit der Analysten rät zum Kauf
Trotz aktueller negativer Meinungen raten 15 Analysten zum Kauf sowie zehn zum Halten der Covestro-Aktie. Lediglich zwei Analysten empfehlen den Verkauf. Das durchschnittliche 12-Monats-Kursziel der Analysten liegt mit 97,90 Euro rund 30 Prozent oberhalb des aktuellen Kurses.

(Quelle: Bloomberg)
Zuletzt zeigte sich die Schweizer Großbank UBS mit einem Kursziel von 110 Euro besonders bullish. Analyst Andrew Stott ließ in seiner „Buy“-Empfehlung ebenfalls anmerken, dass gerade mit Blick auf das Jahr 2019 der Markt das Potenzial beim Ergebniswachstum breit aufgestellter Konzerne wie Lanxess, Wacker und eben auch Covestro unterschätze. Stott sieht mit seinem Kursziel ein Potential von knapp 50 Prozent.
Seit dem Rekordhoch von 96,32 Euro im Januar gaben die Papiere des Konzerns mehr als ein Fünftel ihrer Bewertung ab. Die Aktie von Covestro bleibt grundsätzlich attraktiv. Dennoch ist von einem Einstieg derzeit abzusehen.

Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG: Der Autor hält Positionen an Covestro, die von einer etwaigen aus der Publikation resultierenden Kursentwicklung profitieren.