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05.07.2022 Carsten Kaletta

Commerzbank taumelt – noch mehr Filial-Schließungen?

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Commerzbank

Bereits vor Monatsfrist gab es Spekulationen, dass die Commerzbank ihr Filialnetz – über das bisherige Maß hinaus – weiter ausdünnt. Nun hat sich die Wahrscheinlichkeit aufgrund aktueller Aussagen eines Vorstandsmitglieds erhöht, dass weitere Standorte dem Rotstift zum Opfer fallen. Die Deutsche Bank hingegen geht einen anderen Weg.

Sollten sich Kundenströme nach den Erfahrungen mit digitalen Kanälen während der Pandemie entsprechend entwickeln, "dann wird es auch so sein, dass wir weitere Filialen schließen", sagte der seit Ende 2021 amtierende Commerzbank-Privatkundenvorstand Thomas Schaufler am Dienstag auf einer "Handelsblatt"-Konferenz in Frankfurt.

Die Commerzbank, die vor Beginn der Corona-Pandemie bundesweit noch etwa 1.000 Filialen hatte, hat Anfang vergangenen Jahres unter neuer Führung radikal umgesteuert und eine Verkleinerung des Netzes von 790 auf 450 Standorte beschlossen. "Wir sind fast in der Zielstruktur angekommen. Es gibt noch ein, zwei Filialen, die noch geschlossen werden", antwortete Schaufler auf die Frage, ob die 450 erreicht seien.

Die Deutsche Bank setzt im Privatkundengeschäft unter anderem auf mehr Kooperation mit der zum Konzern gehörenden Postbank. "Wir werden auf keinen Fall an den Marken rütteln. Wir werden aber schauen, dass wir bei allem, was der Kunde nicht so wahrnimmt, das Maximum an Synergien erreichen", sagte Philipp Gossow, Leiter Vertrieb Privatkunden der Deutschen Bank. Für zunächst zehn Standorte gebe es konkrete Planungen, Dienstleistungen von Deutscher Bank und Postbank künftig unter einem Dach anzubieten.

Deutsche Bank (WKN: 514000)
Commerzbank (WKN: CBK100)

Dass die Commerzbank weitere Filialen schließt, ist angesichts der fortschreitenden Digitalisierung im Banken-Sektor die richtige Strategie. Dennoch fiel die AKTIONÄR-Empfehlung am Dienstag bis auf die 6-Euro-Marke und wurde damit ausgestoppt. Damit teilt sie nun das Schicksal der Aktie der Deutschen Bank, die bereits am 1. Juli (DER AKTIONÄR berichtete) die festgelegte Exit-Marke erreicht hatte. Bei beiden Finanz-Titeln drängt sich ein Neueinstieg vorerst nicht auf.

Hinweise auf Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
Aktien der Commerzbank befinden sich im AKTIONÄR-Depot

(Mit Material von dpa-AfX)

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