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Commerzbank: So werden die Zahlen

Commerzbank: So werden die Zahlen
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Andreas Deutsch 04.08.2014 Andreas Deutsch

Am Donnerstag öffnet die Commerzbank ihre Bücher und präsentiert ihre Zahlen für das zweite Quartal. Die Mehrheit der Analysten ist der Auffassung, dass sich der harte Umbau allmählich bezahlt macht. Am Montag steht die Aktie wegen Übernahmefantasie im Fokus der Börsianer.

Nach den von der Bank veröffentlichten Schätzungen rechnen Analysten im Schnitt mit einem kräftigen Anstieg des operativen Gewinns von 74 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf 205 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr hatten Kosten für das Spar- und Umbauprogramm sowie Belastungen aus dem beschleunigten Abbau von Altlasten auf die Ergebnisse gedrückt. Unter dem Strich dürfte nun ein Überschuss von 115 Millionen Euro übrig bleiben, nach 43 Millionen vor einem Jahr.

Droht Millionenstrafe?

Kräftige Zuwächse erwarten Beobachter vor allem im lange schwächelnden Privatkundengeschäft. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres hat die Bank nach eigenen Angaben netto 136.000 Kunden in dem Bereich hinzugewonnen. Das lag auch an der knapp 25 Millionen Euro teuren Werbekampagne mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft rund um die Weltmeisterschaft.

Die konzerneigene "Bad Bank" dürfte ihren Verlust reduziert haben. In der Sparte wickelt das Institut nicht mehr zum Kerngeschäft zählende Anlagen wie Schiffsfinanzierungen, Staatsanleihen und gewerbliche Immobilienkredite ab. Im Juni gelang der Verkauf von Immobilienfinanzierungen in Spanien, Portugal und Japan im Umfang von 5,1 Milliarden Euro. Das dürfte die Kapitalpuffer gestärkt haben.

Für weitere Belastungen könnten zudem Rechtsrisiken sorgen. Nach der US-Rekordstrafe gegen die französische Großbank BNP Paribas wegen Verstößen gegen Handelssanktionen bei Geschäften mit sogenannten Schurkenstaaten könnte sich auch die Commerzbank gezwungen sehen, ihre Rückstellungen zu erhöhen. Zuletzt war die Rede davon, dass dem DAX-Konzern eine Strafe von 600 bis 800 Millionen Euro drohen könnte. Zurzeit hat die Commerzbank für Rechtsstreitigkeiten 934 Millionen Euro zurückgelegt.

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Kommt die Übernahme?

Noch ist der kurzfristige Abwärtstrend bei der Commerzbank intakt und damit das Risiko einer Fehlspekulation weiter recht hoch. Auch fundamental betrachtet ist das Potenzial der Aktie begrenzt. Für Kursfantasie sorgen allerdings die Übernahmespekulationen, die am Montag neue Nahrung erhalten haben. DER AKTIONÄR bleibt bei seiner Einschätzung für die Commerzbank-Aktie: Halten!

(Mit Material von dpa-AFX)

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