Firmenkunden der Commerzbank müssen sich auf mehr Kosten gefasst machen. Das sagte der für das Mittelstandsgeschäft zuständige Vorstand Markus Beumer in einem Interview mit dem Handelsblatt. Privatkunden müssen sich hingegen weiterhin keine Sorgen machen.
Die Commerzbank schließt Strafzinsen auf die Spareinlagen von Privatkunden und Mittelständlern weiterhin aus. Allerdings müsse das Institut als Reaktion auf die niedrigen Zinsen die Preise für Firmenkunden erhöhen, sagte der für das Mittelstandsgeschäft zuständige Vorstand Markus Beumer dem "Handelsblatt" (Montagausgabe): "Manche Dinge werden wir verteuern müssen." Die Bank werde mit ihren Kunden schrittweise über die Kosten der Transaktionspreise verhandeln, sagte Beumer.
Strafzinsen für Großkunden-Guthaben hatte das teilverstaatlichte Institut hingegen schon Ende November nicht ausgeschlossen: "Bei einzelnen großen Firmenkunden mit hohen Guthaben sowie bei Großkonzernen und institutionellen Anlegern behalten wir uns vor, für hohe, aus überschüssiger Liquidität bei uns geparkte Einlagen, eine Guthabengebühr zu berechnen." Schon damals hatte ein Sprecher aber versichert, dass für Privat-, Geschäfts- und mittelständische Firmenkunden keine negativen Zinsen geplant seien.
Einlagen von Privatkunden wichtig
Beumer bestätigte dies nun: "Für uns haben die Einlagen von Privatkunden und dem Mittelstand einen viel höheren, strategischen Wert: Deren Einlagen können wir nutzen, um langfristige Kredite zu vergeben." Aus regulatorischen Gründen gelte das aber nicht für die Einlagen von institutionellen Investoren und Großunternehmen.
Die Commerzbank hatte den Schritt im November mit den negativen Einlagenzinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) begründet. Die Notenbank verlangt von Finanzinstituten, die Geld bei ihr bunkern, derzeit 0,2 Prozent Zinsen - anstatt selbst einen Zins zu zahlen. Das soll Banken anhalten, überschüssiges Geld als Kredit an Unternehmen und Verbraucher zu geben und so die Konjunktur zu fördern.

Ist die Aktie wirklich 18,80 Euro wert?
Die Commerzbank-Aktie lässt am Montag weiter Federn. Im frühen Handel verliert das Papier 0,3 Prozent auf 11,32 Euro. Am Freitag hatte der Titel bereits 2,4 Prozent verloren. Die charttechnische Situation spitzt sich damit weiter zu. Kurzfristig droht ein Fall in den Bereich 11,20 Euro. Sollte diese Marke nicht halten, sind Kurse um 10,90 Euro wahrscheinlich. DER AKTIONÄR sieht die aktuelle Kursschwäche als Kaufchance für Mutige. Der Titel hat gute Chancen, 2015 eine Aufholjagd zu starten. Warum die Aktie sogar 18,80 Euro wert ist, erklärt Metzler-Analyst Gudio Hoymann in der aktuellen Ausgabe des AKTIONÄR – entweder hier als ePaper oder am Mittwoch am Kiosk.
(Mit Material von dpa-AFX)