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Foto: REUTERS/Ralph Orlowski
22.07.2022 Fabian Strebin

Commerzbank: Darum reagierte die Aktie kaum auf die EZB-Entscheidung

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Commerzbank

Die EZB hat gestern mit einem Paukenschlag die Zinswende eingeleitet. Dabei ging die Notenbank aggressiver vor als gedacht, die Negativzinsen für Geschäftsbanken sind nun Geschichte. Die Commerzbank-Aktie schloss dennoch nur geringfügig höher. Obwohl sich auch noch ein Analyst positiv zu dem Titel äußerte und sein Kursziel erhöhte.

Die EZB hat damit die erste Zinserhöhung im Euroraum seit elf Jahren vollzogen. Sie galt angesichts der Rekordinflation und entsprechender Signale der EZB als ausgemachte Sache. Beobachter hatten aber mehrheitlich mit einem kleinen ersten Schritt um 25 Basispunkte gerechnet. Das hatte der EZB-Rat im Juni in Aussicht gestellt hat. Nun hob man die Zinsens indes um 50 Basispunkte an.

„Wir beschleunigen den Ausstieg“, sagte EZB-Chefin Christine Lagarde gestern. Das Umdenken begründete sie damit, dass sich der Inflationsausblick seit Juni weiter verschlechtert habe. Für die nächsten Sitzungen avisierte die EZB weitere Anhebungen – ohne sich festzulegen wie hoch die Zinsschritte ausfallen könnten.

Die Schweizer Großbank UBS hat zudem ebenfalls gestern das Kursziel für die Aktie der Commerzbank von 8,60 auf 8,90 Euro angehoben. Die Einstufung verbleibt auf „Buy“. Berichte über mögliche Gasversorgungsprobleme zeigten, warum der Markt derzeit Kreditrisiken in Deutschland vermeide, schrieb Analyst Daniele Brupbacher in einer Studie. Dazu kämen die zunehmenden Rezessionsängste und die Wahrnehmung, dass die geldpolitischen Reaktionsmöglichkeiten der Notenbanken begrenzt seien.

Indes verfügten sowohl die Commerzbank als auch die Deutsche Bank über üppige Kapitalpolster. Brupbacher hob die Ergebnisschätzungen für die Commerzbank an, da ein höherer Zinsüberschuss seiner Meinung nach die höheren Kosten überkompensieren sollte

Commerzbank (WKN: CBK100)

Unmittelbar von der Entscheidung der EZB profitieren konnte der Kurs gestern nicht. Allerdings hat die Aktie in den vergangenen Tagen wieder verstärkt höhere Zinsen eingepreist, der Kurs legte in den letzten fünf Tagen rund 15 Prozent zu. Die Sorgen vor einer Rezession dürften allerdings noch länger auf dem Papier lasten.

Die Aktie ist keine laufende Empfehlung. Die Spekulation im AKTIONÄR-Musterdepot läuft zwar weiter, die Hälfte der Position wurde aber verkauft. Dabei konnte noch ein satter Gewinn verbucht werden.

Mit Material von dpa-AFX.

Hinweise auf Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.

Aktien der Commerzbank befinden sich im AKTIONÄR-Depot.

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