Die Furcht vor einer zweiten Corona-Infektionswelle ist an die US-Börsen zurückgekehrt und hat die Kurse belastet. Auch bei Amazon nahmen die Anleger Gewinne mit. Damit ist die Rekordfahrt erst einmal gestoppt. Für Lloyd Walmsley, Analyst bei der Deutschen Bank, sind solche Phasen eine willkommene Gelegenheit.
Walmsley hat sein Kursziel für Amazon von 2.750 auf 3.333 Dollar erhöht und die Einstufung auf „Kaufen“ belassen. Der E-Commerce- und Cloud-Gigant sei der klare Gewinner der Coronakrise, so der Experte. Der Konzern werde wahrscheinlich auch nach der Pandemie mehr Bestellungen verbuchen, sei darauf aber gut vorbereitet.

Laut Walmsley steht Amazon in Sachen Kundenzufriedenheit besser da als Konkurrenten wie Ebay, Walmart oder Target.
Neben Walmsley hat auch Youssef Squali von Suntrust Robinson sein Kursziel für Amazon erhöht. Squali traut der Aktie nun 3.400 Dollar nach zuvor 2.700 Dollar zu. Auch der Suntrust-Experte erwartet, dass E-Commerce wegen Corona eine noch bedeutendere Rolle spielen wird.
Dieser Meinung ist auch Laura Martin, Analystin bei Needham. Martin sorgte jüngst mit ihrem Langfrist-Kursziel von 4.500 bis 5.000 Dollar für mächtig Aufsehen. Amazon setze seinen Wachstumskurs in Märkte mit enormem Potenzial fort, so die Expertin. Das steigere die Profitabilität und die Risiken gingen durch eine breitere Umsatzbasis zurück.
DER AKTIONÄR ist seit vielen Jahren bullish für Amazon. Daran hat sich nichts geändert. Der Konzern wird nicht nur bei E-Commerce und Cloud, sondern wohl auch im Werbe-, Medien- und möglicherweise im Payment- oder Versicherungsgeschäft eine bedeutende Rolle spielen. Die Aktie bleibt ein glasklarer Kauf.