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12.07.2011 Werner Sperber

Aixtron geht ein Licht aus

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Analysten warnen: Die Nachfrage nach MOCVD-Anlagen werde sinken. Aixtron, Hersteller dieser Anlagen zur LED-Produktion, bekäme das spätestens ab dem nächsten Jahr zu spüren. Daher haben die Analysten ihre Kursziele gesenkt.


Aixtron, mit Firmensitz in Herzogenrath in der nordrhein-westfälischen Städteregion Aachen, stellt Depositionsanlagen her. Das sind Anlagen für chemische Abscheidungsprozesse (metallorganische, chemische Gasphasenabscheidung, metal organic chemical vapor deposition, MOCVD). Diese Anlagen benutzt die Halbleiter-Industrie, um Verbindungs-, Silizium- und organische Halbleiter zu fertigen. Diese Halbleiter wiederum werden für die Produktion von Bildschirmen oder Beleuchtungsmitteln (LED, licht-emittierende Diode, light-emitting diode, Leuchtdiode) gebraucht. Die Nachfrage nach MOCVD-Anlagen ist überhitzt und dürfte im kommenden Jahr sinken. Das behauptet Andrew Gardiner, Analyst der Barclays Bank. Er belässt zwar seine Einstufung für die Aktie von Aixtron auf "Equal Weight", senkt jedoch sein Kursziel von 27 auf 20 Euro. Kurzfristig dürfte die Auftragsentwicklung bei Aixtron zwar gesund bleiben, doch bei der Branchenmesse Semicon West in der kommenden Woche dürften sich Anzeichen für eine Abschwächung zeigen. Die Schätzungen von Gardiner für die Branche sind niedriger als im Durchschnitt der Analysten. Doch selbst das könnte noch zu optimistisch sein, wenn sich der Trend bei MOCVD-Anlagen weiter abschwäche.

Tim Wunderlich, Analyst von Hauck & Aufhäuser, formuliert etwas wunderlich, dass die Nachfrage nach LED-Produktionsmaschinen im nächsten Jahr wegen des aktuellen Überangebotes deutlicher fallen könnte als bisher angenommen. Er bestätigt zwar sein Rating für die Aktie von Aixtron mit "Hold", senkt jedoch sein Kursziel von 31 auf 24 Euro. Auch Günther Hollfelder, Analyst der Unicredit, erkennt Risiken durch mögliche Überkapazitäten. Der Wert der bei Aixtron im zweiten Quartal bestellten Anlagen dürfte zwar erneut bei mehr als 200 Millionen Euro gelegen haben, sollte im weiteren Jahresverlauf aber sinken. Der Konzern möchte die Zahlen am 28. Juli vorstellen. Hollfelder schreibt weiter, insgesamt lasse die konjunkturelle Unterstützung für den Halbleitersektor nach. Die günstige Bewertung sollte den Kurs in der zweiten Jahreshälfte aber stützen. Er bestätigt ebenfalls seine Einstufung für Aixtron mit "Hold" und senkt sein Kursziel von 30 auf 26,50 Euro. Insgesamt schätzen die Analysten die Gewinne je Aktie für die Jahre 2011 bis 2013 auf 2,16 Euro beziehungsweise 2,04 Euro respektive 2,47 Euro. Das entspräche Kurs-Gewinn-Vielfachen von 10 für dieses und nächstes Jahr respektive von 8 für 2013. Bei 20 Euro befindet sich eine starke charttechnische Unterstützung. Anleger sollten die Trendwende abwarten und dann mit einem Kursziel von 29 Euro und einem Stoppkurs bei 15,50 Euro einsteigen.

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