Die Experten der Actien-Börse klagen drei Manager von ThyssenKrupp aus dem Jahr 2010 an, sagen allerdings nicht welche. Diese drei Manager hätten damals überspannte Investitionen ohne hinreichende Sachkenntnis getätigt. In der Branche würden die Investitionssummen von zwölf bis 13 Milliarden Euro und die sich daraus ergebenden Verluste von sieben bis acht Milliarden Euro bezweifelt. Die Experten der Actien-Börse führen diese Zahlen trotzdem an. Der jetzige Vorstandsvorsitzende Dr. Heinrich Hiesinger und der jetzige Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dr. Ulrich Lehner seien keine kühne Unternehmer, lediglich solide rechnende Manager. Trotzdem sei es Dr. Hiesinger mit Einschränkungen zuzutrauen, den Stahl- und Technologie-Konzern umzubauen und zu sanieren. Nach der Krupp-Stiftung ist ein Finanzinvestor mit rund 15 Prozent größter Aktionär (Cevian Capital besitzt 15,1 Prozent der Anteile). Dieser Finanzinvestor überlege folgendermaßen: ThyssenKrupp müsse sich von Unternehmensteilen trennen, die einen Jahresumsatz von drei bis vier Milliarden Euro erreichen, um die Kosten ausreichend zu senken. Dafür soll ThyssenKrupp in anderen Sparten sieben bis acht Milliarden Euro mehr Umsatz machen. Das geht nur mit Firmenzukäufen, wobei ThyssenKrupp dafür derzeit wohl kaum genügend Geld hat. Angesichts der extrem niedrigen Zinsen in Europa lasse sich trotzdem einiges machen. Die Sparten Aufzüge, Rolltreppen oder U-Boote seien hervorragend. Wenn das Stahlwerk in Brasilien einen wirklichen Gewinn erwirtschafte, könne es sehr wahrscheinlich für 3,5 bis 4,5 Milliarden Euro oder mehr verkauft werden. Dann wäre Geld für den Ausbau des Konzerns in Europa vorhanden. Die Aktie von ThyssenKrupp war im vergangenen Jahr der größte Gewinner im DAX. Bei einem Umsatz von 38 Milliarden Euro und einem Börsenwert von 13 Milliarden Euro beträgt das KUV derzeit lediglich 0,34. Die Marktkapitalisierung dürfte in den nächsten zwei bis drei Jahren einen mittleren Wert von 17 bis 18 Milliarden Euro erreichen, wenn ThyssenKrupp einen deutlichen Gewinn erwirtschaftet. Das entspräche einem Kurspotenzial von 35 Prozent. Das Kursziel beträgt 25 Euro.
ThyssenKrupp: Den DAX-Gewinner kaufen; Börsenwelt Presseschau I

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