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15.01.2019 Markus Bußler

Goldcorp: Jubeln oder jammern

Die Neuigkeit schlug ein wie eine Bombe: Newmont Mining übernimmt Goldcorp. Es soll der nach Produktion und Reserven größte Goldproduzent auf der Welt entstehen. Damit dürfte Barrick Gold (vorerst) abgelöst werden. Doch sieht man sich in den Foren um, dann sieht man meist unzufriedene Goldcorp-Aktionäre. Warum nur?

Wie sieht der Deal aus? Newmont wird die Akquisition von Goldcorp mit eigenen Aktien bezahlen. Damit werden Goldcorp-Aktionäre, die ihre Aktien nicht verkaufen, automatisch zu Newmont Aktionären. Newmont wird alle Assets von Goldcorp übernehmen – will aber anschließend Minen, die nicht mehr zum Kerngeschäft gehören, veräußern. Das system ist ähnlich wie bei der Übernahme von Randgold durch Barrick Gold.

Goldcorp-Aktionäre, die nicht verkaufen, werden Anteilseigner von Newmont und bleiben damit Anteilseigner der alten Goldcorp-Projekte in Verbindung mit den Newmont-Projekten. Und die Newmont-Projekte sind sicherlich nicht schlechter als die Goldcorp-Projekte. Verschwinden wird alleine der Name Goldcorp.

Wäre Goldcorp alleine besser dran?

Dennoch scheinen die Goldcorp-Aktionäre nicht glücklich zu sein, da die Aktie nahe ihres Tiefs übernommen wird. Doch da Goldcorp-Aktionäre weiterhin Aktionäre eines (größeren) Goldproduzenten werden, gibt es eigentlich nur einen Grund (von der Nostalgie um den Namen Goldcorp einmal abgesehen), weshalb man sich über den Deal ärgern könnte. Dann nämlich, wenn man als Aktionär der Meinung wäre, Goldcorp hätte alleine mehr Potenzial. Nun ist das allerdings bei einer Aktie, die im Bereich eines 16-Jahres-Tiefs notiert eine sehr gewagte These. Und Anleger sollten sich die Frage stellen: Wenn der Turnaround, der bereits mehrfach angekündigt war und genauso oft verschoben worden ist, ausgerechnet in diesem Jahr Konturen angenommen hätte, wieso sollte das Management ausgerechnet jetzt einer freundlichen Übernahme zustimmen?

Die Übernahme ist für Goldcorp-Aktionäre in meinen Augen mittelfristig eher leicht positiv, da das Management in den vergangenen Jahren vor allem durch Enttäuschungen geglänzt hat. Unter neuer Führung bekommen jetzt einige Problem-Projekte wie Eleonore eine neue Chance. Dazu ist erst einmal das Problem des geringen Cashbestandes bei Goldcorp, das immer latent mitgeschwungen hat, gelöst.

Aus Newmont-Sicht muss man sich die Frage gefallen lassen, ob der Aufpreis wirklich nötig gewesen ist. Sicherlich sollte das Goldcorp-Management damit das Gesicht wahren. Doch der Aufpreis könnte schnell aufgezehrt sein. Eine freundliche Übernahme ohne Aufpreis hätte wohl mittelfristig aufgrund der geringeren Verwässerung für Aktionäre einen größeren Mehrwert geschaffen.

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