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28.06.2017 Fabian Strebin

Commerzbank: Wachstum gegen den Trend

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Commerzbank

Deutschland ist overbanked: Die Kunden haben die Wahl zwischen mehr als 32.000 Filialen. Damit ist Deutschland Spitze in der Eurozone. Aufgrund sinkender Erträge und des hart umkämpften Marktes sinkt die Zahl der Niederlassungen jedoch seit Jahren, viele Finanzinstitute ziehen sich aus der Fläche zurück. Nicht so die Commerzbank.

Dass die derzeit 1.000 Filialen trotz des Konzernumbaus erhalten bleiben sollen, hat der Vorstand schon länger klar gemacht. Michael Mandel, Chef der Privatkundensparte, sagte im Interview mit der Börsen-Zeitung: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass man weiter wachsen kann, mit einem Netz, was viel kleiner ist als 1.000“. Im Gegenteil hält er es für denkbar, eher „noch 100 neue Filialen aufzumachen". Ein Grund dafür ist, dass die Commerzbank knapp 70 Prozent der Neukunden über die Niederlassungen gewinnt.

Derzeit hat die Bank zwölf sogenannte Flagship-Filialen, in denen die komplette Produktpalette angeboten wird. Mittelfristig soll es 100 Stück davon in Deutschland geben. Die restlichen Niederlassungen kommen als City-Filialen daher. Dort können Kunden alltägliche Bankgeschäfte abwickeln und Kredite beantragen. Zusätzlich setzt die Bank große Hoffnungen in die digitale Plattform „One“, die ab dem Jahr 2019 sämtliche Vertriebswege bündeln soll. Statt mehr als 400 verschiedene Produkte will die Commerzbank ab 2020 nur noch weniger als 100 anbieten.

10-Euro-Marke im Fokus

Die Commerzbank stellt sich gegen den Branchentrend und will Sparer dort abholen, wo sie sind. Gerade ältere Kunden dürften lieber in ihre Filiale um die Ecke gehen als Geldgeschäfte digital abzuwickeln. Wem das zu umständlich ist, der kann zukünftig alles bequem per App regeln. Damit deckt der Konzern alle Bedürfnisse seiner Kunden ab.

Nach dem Rücksetzer vom vergangenen Freitag hat sich der Kurs der Commerzbank schnell wieder erholt und steht erneut kurz vor dem Bruch der Marke von 10,00 Euro. Mit den positiven Äußerungen von Mario Draghi zu einer möglichen Zinswende im Rücken könnten diese Woche zweistellige Kurse erreicht werden. Aus charttechnischer Sicht ist der Weg dafür frei. Fundamental ist die Aktie mit einem erwarteten KGV für das kommende Jahr von 13 und einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,4 nicht zu teuer. DER AKTIONÄR rät zum Kauf und einem Stoppkurs bei 7,00 Euro. Das Kursziel beträgt 12,50 Euro.

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