Indiens reichster Unternehmer baut seinen Ölkonzern zum Telekom- und E-Commerce-Player um. Kann das gutgehen?
Mischkonzerne gelten in Industriestaaten als Auslaufmodell, doch in Schwellenländern wie Indien erfreuen sie sich noch immer großer Beliebtheit. Reliance Industries Limited (RIL) zählt zu den größten Unternehmen des Landes und ist im Alltag vieler Inder präsent. Angefangen als Textil- und Energiekonzern, diversifizierte der Geschäftsführer und mittlerweile reichste Mann Asiens, Mukesh Ambani, das Geschäftsmodell zu einem vielschichtigen Konglomerat. Als echter Gamechanger und aktuelles Steckenpferd des Konzerns entwickelt sich die 2016 eingeführte Telekommunikationssparte Jio Platforms. Ambani investierte 33 Milliarden Dollar in den Aufbau eines leistungsstarken 4G-Breitbandnetzes in ganz Indien. Mit günstigen Datentarifen und kostenlosen Inlandsgesprächen lockte Jio in kürzester Zeit eine Vielzahl von Kunden an und gewann hohe Marktanteile, wodurch sie zum weltweit drittgrößten Telekommunikationsunternehmen nach Nutzerzahlen hinter China Mobile und Vodafone aufstiegen.