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30.10.2025, 14:25
Wie von den Marktteilnehmern erwartet, hat die EZB am Donnerstagnachmittag eine Zinspause verkündet. Der DAX reagierte zunächst mit einem leichten Kursanstieg.
Wie die Zentralbank nach der Ratssitzung mitteilte, bleibt der Einlagenzins, der wichtigste Referenzsatz für den Geldmarkt, bei 2,0 Prozent. Damit hält die EZB an ihrem abwartenden Kurs fest – nachdem sie bereits im Juli und September keine weiteren Anpassungen vorgenommen hatte.
Die Entscheidung kommt nicht überraschend: Nach einem deutlichen Rückgang der Inflation in den vergangenen Monaten sieht die Notenbank derzeit keinen Handlungsbedarf. Im September stieg die Inflationsrate im Euroraum zwar leicht auf 2,2 Prozent und damit über das EZB-Ziel von 2,0 Prozent, doch Lagarde spricht von einer „anhaltenden Phase der Preisstabilität“.
„Unsere geldpolitische Haltung bleibt angemessen, um die Preisstabilität mittelfristig zu gewährleisten“, erklärte Lagarde nach der Sitzung. Die Notenbank sehe keine Anzeichen für eine erneute Beschleunigung der Teuerung.
Tatsächlich ist die Inflation seit Jahresbeginn spürbar gesunken. Energiepreise haben sich stabilisiert, und auch bei Nahrungsmitteln und Dienstleistungen hat sich der Preisdruck deutlich abgeschwächt. Das spricht für eine längere Zinspause, möglicherweise bis weit ins Jahr 2026 hinein.
Florenz statt Frankfurt – EZB-Rat tagt in Italien
Eine kleine Besonderheit: Die Sitzung fand diesmal nicht in Frankfurt, sondern im malerischen Florenz statt. Einmal im Jahr tagt der EZB-Rat in einem Mitgliedsland des Euroraums. Nach Stationen in Athen (2023) und Ljubljana (2024) war in diesem Jahr die Banca d’Italia Gastgeber.
Digitaler Euro rückt näher
Parallel zu ihrer Zinspolitik treibt die EZB ein weiteres Großprojekt voran: den digitalen Euro. Wenige Stunden vor dem Zinsentscheid kündigte die Notenbank an, in die nächste Projektphase überzugehen. Ein Pilotprojekt soll 2027 starten – mit dem Ziel, die Digitalwährung bis 2029 einzuführen. Ziel ist es, die europäische Geldpolitik technologisch zu modernisieren und gleichzeitig die Unabhängigkeit von privaten Zahlungsdienstleistern wie Apple oder PayPal zu stärken.
Was bedeutet das für Anleger?
Für Sparer und Kreditnehmer bedeutet die aktuelle Entscheidung:
- Sparzinsen bleiben vorerst stabil – große Sprünge nach oben sind nicht zu erwarten.
- Kreditzinsen verharren ebenfalls auf moderatem Niveau, was Investitionen weiter unterstützt.
An der Börse dürfte die Entscheidung keine größeren Turbulenzen auslösen. Die meisten Analysten hatten mit einer Fortsetzung der Zinspause gerechnet. Der Euro reagierte kaum auf die Meldung, während die europäischen Börsen leicht im Plus notierten. Der DAX, der zuvor ins Minus gedreht war, schwächelt zwar weiterhin, kann die Verluste jedoch eindämmen und behauptet sich oberhalb der 24.000-Punkte-Marke
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