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29.03.2016 Werner Sperber

Tesla Motors: Da ist jemand wohl zu optimistisch

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TESLA MOTORS

Die Anlageberater der Argus Research Group schätzen, Tesla Motors wird mit den Zahlen für das erste Quartal 2016 enttäuschen. Dennoch raten sie dazu, die Aktie mit einem Kursziel von 333 Dollar zu „Kaufen“. Die Argumentation der als üblicherweise erfolgreich geltenden Analysten ist allerdings schwer nachzuvollziehen.

Argus Research stellte fest: Tesla habe Schwierigkeiten, die Produktionskosten für die rein elektrisch angetriebenen Automobile zu senken und die Absatzzahlen zu erhöhen. Sie hoffen jedoch, der US-Konzern werde diese Probleme in den Griff bekommen, bevor das Modell „3“ in Serie gefertigt wird. „3“ soll am Donnerstag, 31. März, vorgestellt werden. Dieser dritte Wagentyp nach der Limousine „S“ und der Geländelimousine „X“ soll wohl zu 35.000 Dollar angeboten werden und den Massenmarkt erreichen. Dazu müssen die Kosten für die Batterien sinken und genau dieses Ziel verfolgt Tesla mit einer „Superfabrik“, welche gemeinsam mit der japanischen Firma Panasonic im US-Bundesstaat Nevada gebaut wird. Bis zum Jahr 2020 sollen dort Lithium-Ionen-Zellen und Batteriepakete für 500.000 Fahrzeuge jährlich gebaut werden, welche 30 Prozent günstiger sein sollen als im Jahr 2014.

Erst wird’s schlechter, dann viel besser – angeblich
Argus Research schreibt, diese Fabrik wird dazu beitragen, das Modell „3“ zum angestrebten Preis anbieten zu können. Tesla soll damit E-Autos sogar billiger verkaufen können als etwa der Wettbewerber General Motors und damit den Absatz steigern. Gleichzeitig jedoch soll der Gewinn enorm steigen. Im vergangenen Jahr erlöste Tesla 5,3 Milliarden Dollar und erwirtschaftete einen Verlust von 2,30 Dollar pro Anteil. Argus schätzte das Nettoergebnis für das nächste Jahr bislang auf 1,60 Dollar je Aktie; nun sollen es 3,21 Dollar sein und das bei einem Umsatz von 11,2 Milliarden Dollar. Für das laufende Jahr senkte Argus allerdings die Schätzungen von 1,48 auf 1,25 Dollar pro Anteil. Bei einem Kurs von 230 Dollar entsprächen die Argus-Schätzungen Kurs-Gewinn-Vielfachen von 184 und 72 für dieses und nächstes Jahr.

Weiter Finger weg
Argus sagt, Tesla wird mit dem Modell „3“ billiger sein als die Konkurrenz und damit auch noch den für dieses Jahr geschätzten Gewinn im nächsten um den Faktor 2,6 erhöhen. Das ist schon mindestens eine sehr große Herausforderung. Bis zum 4. Mai, dem Tag an dem Tesla Motors die Zahlen für das erste Quartal 2016 vorlegen möchte, ist noch viel Zeit und es kann viel passieren. Allerdings müsste Tesla unglaublich starke Zahlen und – das auch noch glaubhaft – ungeheuer große Ziele präsentieren, um die Kursrallye fortsetzen zu können. Allerdings könnte der eher finanzschwache US-Konzern auch unangenehme Überraschungen bereithalten. Konservative Anleger sollten deshalb weiterhin die Finger von dem Wert lassen.

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