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09.11.2016 Michael Schröder

Nach der Trump-Wahl: Anleihen, DAX, Währungen und Gold in Bewegung

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Der überraschende Wahlsieg des Republikaners Donald Trump in den amerikanischen Präsidentschaftswahlen hat Anleger weltweit geschockt. Auch DAX und Co gingen in einer ersten Reaktion auf Tauchstation. Die Schockstarre an den Märkten löste sich am Vormittag jedoch etwas.

Der startete bei 10.181 Punkten in den Handel, rutschte dann im tief bis auf 10.174 Zähler ab. Im Anschluss konnte sich der heimische Leitindex aber von diesen Tiefs lösen und sein Minus deutlich verringern.

Sichere Anlagen wie deutsche Bundesanleihen oder der Schweizer Franken waren im frühen Handel gefragt. Dagegen gerieten Währungen und Anleihen vieler Schwellenländer unter Druck. Besonders ausgeprägt war die Reaktion des mexikanischen Peso, der bis zuletzt als das Wahlbarometer schlechthin galt.

Wie schon beim Brexit-Referendum im Sommer hatten die Märkte wieder auf das falsche Pferd gesetzt: Anleger waren von einem Sieg der Demokratin Hillary Clinton ausgegangen. Als sich jedoch ein Wahlsieg des Populisten Trump in der Nacht auf Mittwoch immer stärker abzeichnete, setzte an den Finanzmärkten zunehmend eine Flucht in als sichere Häfen geltende Anlageklasse ein. Während die Börsen in Asien, besonders in Japan, und Europa deutlich nachgaben, legten Staatsanleihen von Ländern mit hoher Bonität klar zu.

Besonders deutlich waren die Kursgewinne an den Anleihemärkten in Australien, Neuseeland, Deutschland, Großbritannien und Frankreich. Verluste verbuchten dagegen Anleihen südeuropäischer Staaten wie Griechenland, Italien oder Spanien, die wirtschaftlich und finanziell vergleichsweise schlecht aufgestellt sind. Auch Anleihen großer Schwellenländer wie Südafrika oder die Türkei gaben deutlich nach.

Zulauf erhielten dagegen Währungen, die als sicherer Rückzugsort in stürmischen Zeiten gelten. Dazu zählt in erster Linie der japanische Yen, der zum US-Dollar zeitweise fast vier Prozent zulegte. Zuletzt lag der Gewinn bei knapp zwei Prozent. Der Schweizer Franken legte zunächst ebenfalls deutlich zu, gab aber einen guten Teil seiner Gewinne zum amerikanischen Dollar wieder ab. Der US-Dollar geriet zu vielen Währungen in der Nacht zu Mittwoch stark unter Druck, aber auch er konnte sich bis zum Mittwochvormittag wieder spürbar erholen.

An den Rohstoffmärkten reagierten die Ölpreise zunächst mit Preisrückgängen von etwa drei Prozent, die sich zuletzt auf etwa ein Prozent verringerten. Rohöl gilt als riskante Anlageform, die in unsicheren Zeiten meistens gemieden wird. Der Goldpreis, der einigen Anlegern als Risikoschutz par excellence gilt, legte ebenfalls zu.

Laut EZB-Chefvolkswirt Peter Praet ist es zu früh, um auf das US-Wahlergebnis zu reagieren. Die Notenbank wolle durch die Volatilität an den ersten Tagen hindurchschauen und die Lage genau beobachten, sagte Praet am Mittwoch in Brüssel. "Wir müssen eine wenig geduldig sein und sehen wie sich die Dinge entwickeln."

Investoren richten nun aber bereits den Blick nach Amerika und erwarten die Eröffnung der US-Börsen.

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 (Mit Material von dpa-AFX)

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