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06.12.2013 Markus Bußler

Gold: Verrücktes Kursziel! Steigt Gold auf 10.000 Dollar?

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Angenommen, ich würde Ihnen anbieten, bei mir eine Unze Gold für 2.500 Dollar zu kaufen, würden Sie vermutlich die Hände über den Kopf zusammenschlagen und – dankend oder auch nicht dankend – ablehnen. Kein Wunder, notiert doch Gold gerade einmal bei knapp über 1.200 Dollar je Feinunze. Doch in China denkt man offensichtlich anders über die Sache.

Fondsmanager Stephen Leeb berichtet in einem Interview davon, dass China derzeit teilweise Gold zu all-in Cash Costs von 2.000 bis 2.500 Dollar je Unze produziert. Und offensichtlich gibt es auch beim aktuellen Goldpreis keine Überlegungen, diese Produktion stillzulegen. Von daher stellt sich natürlich die Frage: Sind die Chinesen eigentlich verrückt?

China importiert, importiert und importiert

Um es vorweg zu nehmen: Nein, sie sind es nicht. China ist mittlerweile längst der weltgrößte Goldproduzent. Doch von dem in China produzierten Gold gelangt nichts ins Ausland. China behält sein gesamtes Gold. Und mehr noch: China importiert in großen Mengen Gold. Hannes Huster vom Goldreport rechnet damit, dass China rund 1.000 Tonnen Gold in diesem Jahr importieren wird. Dazu gesellen sich die rund 400 Tonnen, die China im eigenen Land produziert. 1.400 Tonnen der weltweiten jährlichen Minenförderung von 2.700 Tonnen würden damit in China landen. Und diese Schätzungen sind noch konservativ. Es gibt auch Schätzungen, wonach China 2.000 Tonnen der jährlichen Produktion aufkauft.

Wird der Yuan bald eine Goldwährung?

Was macht China mit dem ganzen Gold? Sicherlich beunruhigt China nicht der aktuelle Goldkurs. Sonst würde man kein Gold zu 2.000 Dollar je Unze oder mehr produzieren. Also ist Gold für China keine kurzfristige Wertanlage. Vielmehr plant China offensichtlich langfristig die Goldbestände aufzubauen – und den Goldhandel zu kontrollieren. Das kann zum einen in einem wachsenden Misstrauen gegenüber den westlichen Papierwährungen liegen. Angesichts der immens steigenden Geldmenge und der immer weiter steigenden Schulden wäre das kein Wunder. Aber vielleicht gibt es noch viel weiter reichende Pläne – und dieses Gerücht klingt zumindest aus heutiger Sicht ziemlich verrückt. Gehen die Chinesen den Weg, den die USA schon vor Jahrzehnten aufgegeben haben? Will man eventuell den Yuan zu einer goldgedeckten Währung machen? Noch ist es zu früh, darüber zu spekulieren – doch die Überlegung sollten Sie zumindest einmal im Hinterkopf behalten.

Aber zurück zu Stephen Leeb: Der Goldexperte sieht den Goldpreis kurzfristig bis auf die Unterstützung von 1.180 Dollar fallen – kurzzeitig könnte der Preis sogar darunter abrutschen. „Doch langfristig erwarte ich Gold bei 10.000 Dollar“, sagt Leeb. Sollte er Recht behalten, dann sind das gute Aussichten für die Chinesen – und für die Goldanleger.

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