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13.11.2013 Markus Bußler

EADS: Angst vor den Zahlen?

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Der Luft- und Raumfahrtkonzern EADS wird am morgigen Donnerstag die Zahlen für das dritte Quartal vorlegen. Dabei dürfte vor allem die Tochter Airbus für strahlende Gesichter sorgen. Dennoch steht die Aktie im Vorfeld unter Druck. Offensichtlich rechnen Börsianer mit hohen Kosten durch den Konzernumbau.

Ein reißender Flugzeugabsatz hat dem Airbus-Mutterkonzern EADS im Sommer voraussichtlich einen kräftigen Gewinnsprung beschert. Während Konzernchef Thomas Enders die Rüstungssparte auf noch stärkere Kürzungen vorbereitet, zog die größte Tochter Airbus weitere Großaufträge für den neuen Großraumflieger A350 an Land und macht ihrem Rivalen Boeing nun den japanischen Markt streitig. Die beschlossene Neuorganisation von EADS in drei Sparten dürfte Analysten zufolge jedoch zunächst eine halbe Milliarde kosten.

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Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg bis Mittwoch befragten Branchenexperten rechnen im Schnitt mit einem Quartalsumsatz von 13,3 Milliarden Euro, rund acht Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Unternehmenswerte und außerordentlichen Posten, den EADS als EBIT bezeichnet, dürfte hingegen um 23 Prozent auf 663 Millionen Euro nach oben gesprungen sein. Beim Überschuss erwarten die Analysten ebenfalls eine Steigerung um 23 Prozent auf 379 Millionen Euro. 

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Vom neuen Großraumjet A350 gab es in den vergangenen Monaten weitgehend positive Nachrichten. Während Konkurrent Boeing nach den Batterieproblemen und dem Flugverbot für seinen „Dreamliner“ mit weiteren Pannenmeldungen zu kämpfen hatte, hob der Airbus-Flieger im Juni rechtzeitig vor der Luftfahrtmesse in Le Bourget zum Jungfernflug ab. Die Analysten von JPMorgan, David Perry und Chris Buxton, erwarten, dass die erste A350 wie geplant in der zweiten Jahreshälfte 2014 an den Erstkunden Qatar Airways ausgeliefert wird. Boeings „Dreamliner“ hatte dagegen mehr als drei Jahre Verspätung. 

Probleme bei A380

Bei der Luftfahrtmesse in Dubai in der kommenden Woche dürften die Amerikaner indes das größere Los ziehen. Die Fluglinien Emirates, Qatar und Etihad arbeiten laut Medienberichten an Aufträgen für zusammen bis zu 255 Maschinen. Probleme bereitet Airbus das Flaggschiff A380: Für den doppelstöckigen Passagierjet ist in diesem Jahr noch nicht ein verbindlicher Auftrag eingegangen. Dennoch hielt Verkaufschef John Leahy die geplanten 25 Festbestellungen zuletzt weiter für möglich.

Unterdessen arbeitet EADS an dem im Sommer verkündeten Konzernumbau. Dazu nimmt EADS Anfang 2014 den Namen der größten Tochter Airbus an. Die bisherige Raumfahrttochter Astrium, die Wehrsparte Cassidian und der Bereich Airbus Military werden unter dem Namen Airbus Defence & Space zu einer Sparte zusammengelegt. Die Hubschrauber-Tochter Eurocopter tritt künftig unter dem Namen Airbus Helicopters an. Nach Berechnungen der Experten von JPMorgan dürfte der Umbau in diesem Jahr mit 500 Millionen Euro zu Buche schlagen. Ab dem Jahr 2016 erwarten sie dann Einsparungen von jährlich 200 Millionen Euro.

Einschnitte

Der Rüstungsbereich steht dabei vor weiteren Einschnitten. „Um weitere Kosten- und Personalreduzierungen werden wir nicht umhinkommen“, hatte Enders Ende Oktober der Süddeutschen Zeitung gesagt. So seien in den vergangenen Jahren gerade in Deutschland „erkleckliche Auftragsvolumina“ verloren gegangen. Laut einem internen Strategiepapier soll im Rüstungsbereich allein für das Service-Geschäft der künftigen Sparte Airbus Defence & Space (Verteidigung und Raumfahrt) ein Umsatzplus von 1,7 Milliarden Euro bis 2017 erzielt werden. Insgesamt soll der Umsatz der Sparte bis 2017 von 13,7 im vergangenen Jahr auf 17,6 Milliarden Euro wachsen. Dabei setzt EADS vor allem auf den neuen Militärtransporter A400M.

DER AKTIONÄR bleibt bei seiner optimistischen Einschätzung zu der Aktie des Luft und Raumfahrtkonzerns. Vor allem die Tochter Airbus sorgt weiterhin für prall gefüllte Auftragsbücher. Der Konzernumbau sollte zudem dafür sorgen, dass sich die Marge verbessert.

(mit Material von dpa-AFX)

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