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20.09.2014 Michael Schröder

Directors’ Dealings: Kauft der Vorstand, ist meist was im Busch

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Vorstände und Aufsichtsräte greifen bei Aktien der eigenen Gesellschaft derzeit kräftig zu. Diese Directors’ Dealings, also legale Insiderkäufe von Unternehmensorganen, haben sich als guter Qualitäts- und insbesondere Timingindikator erwiesen.

Was liegt näher, als auf die zu hören, die es am besten wissen sollten? Niemand kennt den wahren Wert einer Gesellschaft besser als Vorstand und Aufsichtsrat. Die Führungskräfte besitzen Informationen, von denen die Allgemeinheit noch keine Kenntnis hat. Sie wissen vor allen anderen, wie sich die Auftragslage entwickelt. Zudem können diese Insider die faire Bewertung ihrer Gesellschaft gut einschätzen und Übertreibungen – sowohl bei fallenden, aber auch bei steigenden Kursen – schnell erkennen. Dagegen tappt Otto Normalanleger zunächst im Dunkeln. Wenn die Gründe für eine übertriebene Kursbewegung bekannt und analysiert sind, gehört die gute Einstiegsgelegenheit meist auch schon wieder der Vergangenheit an. „Unternehmensinsider sind naturgemäß am nächsten an der Geschäftsentwicklung dran und wissen viel früher als der Markt, wie die Auftragslage sich entwickelt. Und wenn die Insider kaufen, so ist dies häufig ein Zeichen, dass das Geschäft gut weiterläuft und die Nachrichtenlage positiv bleibt. Insbesondere Aufsichtsräte sind besonders treffsicher“, sagt Manuel Hölzle, Chefanalyst beim Augsburger Research-Haus GBC.

Deckt sich also ein Unternehmenslenker mit seinem privaten Vermögen mit Aktien der eigenen Firma ein, könnte das auf anstehende Neuigkeiten oder eine tatsächliche Unterbewertung hindeuten. In jedem Fall bekommen Anleger einen guten Hinweis auf eine bevorstehende positive Aktienkursentwicklung. „Diese auch als Directors’ Dealings bezeichneten Transaktionen haben sich als guter Qualitäts- und insbesondere Timingindikator erwiesen“, so Hölzle. In den USA kann mittlerweile seit Jahrzehnten eine systematische Überrendite bei Insidertransaktionen nachgewiesen werden.

„Ähnliche Ergebnisse lassen sich auch bei der Untersuchung von Directors’ Dealings in Deutschland feststellen“, führt der Kapitalmarktexperte aus. Mit dem GBC-Insiderindikator hat Hölzle mit seinem Team ein Instrument entwickelt, welches ein allgemeines Stimmungsbild der deutschen Insider und damit Rückschlüsse auf die künftige Aktienmarktentwicklung vermittelt. Über alle Empfehlungen des GBC-Insiderindikators hinweg beläuft sich die durchschnittliche rollierende Rendite der Jahre 2013 und 2014 auf rund 12,5 Prozent. Der DAX schaffte im selben Zeitraum 9,4 Prozent, der MDAX sogar nur 7,7 Prozent.

Wenn Vorstand, Aufsichtsrat und Co eigene Aktien handeln, winken also meist überdurchschnittliche Renditen. Auf der Internetseite der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) können die Meldungen in einer Datenbank eingesehen werden. Eine Aufstellung der jüngsten Käufe und Verkäufe gibt es aber auch im Internet unter www.insiderdaten.de.

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