Der sogenannte „Debasement Trade“ – die Flucht in Gold und Bitcoin als Schutz vor Währungsentwertung – beflügelte in der jüngsten Vergangenheit beide Anlageklassen. Doch 2025 ist dieser Trend ins Stocken geraten und hat sich laut Analysten von JPMorgan in ein knallhartes Nullsummenspiel verwandelt. Ein Vermögenswert steigt auf Kosten des anderen. Die Experten der US-Großbank haben nun allerdings einen klaren Favoriten für die zweite Jahreshälfte ausgemacht.
Die Analysten von JPMorgan unter der Leitung von Managing Director Nikolaos Panigirtzoglou zeichnen in einem aktuellen Bericht ein klares Bild der jüngsten Marktdynamik: „Zwischen Mitte Februar und Mitte April stieg Gold auf Kosten von Bitcoin, während wir in den vergangenen drei Wochen das Gegenteil beobachtet haben, nämlich dass Bitcoin auf Kosten von Gold gestiegen ist.“
Seit seinem Höchststand am 22. April hat Gold fast acht Prozent nachgegeben, während Bitcoin im selben Zeitraum um beeindruckende 18 Prozent zulegen konnte. Dieser Umschwung, so die Experten, zeige sich auch deutlich in den Anlegerströmen: Gelder fließen aus Gold-ETFs ab und stattdessen in Spot-Bitcoin- und Krypto-Fonds. Auch die Futures-Daten untermauern diesen Trend – Gold-Positionen wurden reduziert, während Bitcoin-Futures zulegten. Anfang des Jahres war das Bild noch umgekehrt.
Reifender Derivatemarkt als Turbo?
Zusätzlichen Rückenwind verspricht der reifende Markt für Krypto-Derivate. Bedeutende Übernahmen durch US-Börsen – Coinbase hat Deribit geschluckt, Kraken sicherte sich NinjaTrader und Gemini erhielt eine Lizenz für Derivateangebote in ganz Europa – könnten laut JPMorgan die institutionelle Beteiligung am Krypto-Sektor weiter ankurbeln. Eine fortschreitende Regulierung schaffe hier zusätzliches Vertrauen.
JPMorgan: Mehr Potenzial für Bitcoin
Das Fazit der JPMorgan-Experten ist eindeutig: „Insgesamt erwarten wir, dass sich das bisherige Nullsummenspiel zwischen Gold und Bitcoin für den Rest des Jahres fortsetzen wird, sind aber voreingenommen gegenüber krypto-spezifischen Katalysatoren, die Bitcoin in der zweiten Jahreshälfte mehr Aufwärtspotenzial gegenüber Gold verschaffen.“ Angesichts der nachgebenden Goldpreise und der starken krypto-internen Treiber sehen die Analysten also klar Bitcoin im Vorteil.
Die steigende Dynamik im Kryptosektor, getrieben durch Unternehmensinvestitionen und eine zunehmende Akzeptanz auf staatlicher Ebene, ist nicht von der Hand zu weisen. Investierte Anleger bleiben daher weiter an Bord.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.