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27.07.2020 Maximilian Völkl

ThyssenKrupp mit überraschenden Plänen – was bleibt überhaupt übrig?

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ThyssenKrupp

Die Aufzugssparte ist bereits für 17 Milliarden Euro verkauft. Doch damit ist der Umbau bei ThyssenKrupp noch lange nicht abgeschlossen. Am Freitag sorgten Berichte über einen möglichen Komplettverkauf der Stahlsparte für Aufsehen. Der Konzern will weniger Geld verbrennen – dafür stellt sich die Frage, für was ThyssenKrupp künftig überhaupt stehen will.

Mit den Aufzügen hat sich ThyssenKrupp von seiner Gewinnperle getrennt. Der Stahl gilt ohnehin als das Gesicht des Konzerns. An der Sparte hängen zudem viele Arbeitsplätze. Entsprechend dürfte ein Komplettverkauf viel Gegenwind mit sich bringen – die Gewerkschaften dürften sich gegen einen solchen Schritt stemmen.

Das Konglomerat ThyssenKrupp ist aber noch weitläufiger. Auch die Industriekomponenten, der Großanlagenbau, das Autozuliefergeschäft, der Werkstoffhandel sowie das Werftengeschäft zählen zum Industriekonzern. Das Problem: Bis auf die Industriekomponenten und den Werkstoffhandel schrieben sie zuletzt alle rote Zahlen. Der Konzern ist deshalb auch hier in vielen Bereichen auf der Suche nach Lösungen – sei es ein Verkauf oder eine Partnerschaft mit Wettbewerbern.

Die Werften könnten mit Lürssen und German Naval Yards zu einem „nationalen Champion" fusionieren, beim Werkstoffgeschäft steht ein Zusammenschluss mit Klöckner & Co immer wieder zur Diskussion, der Anlagenbau zählt wie Teile des Autokomponentengeschäfts ohnehin bereits zu den Sparten „ohne nachhaltige Zukunftsperspektiven“, die verkauft werden sollen. Das zeigt: ThyssenKrupp könnte sich zwar gesund schrumpfen und die ramponierte Bilanz reparieren – wie die Zukunft des Konzerns nach dem Umbau aussieht, bleibt aber völlig offen.

ThyssenKrupp (WKN: 750000)

ThyssenKrupp verbrennt weiter Geld. Durch die Corona-Pandemie hat sich die Situation zugespitzt. Es ist durchaus richtig, dass der Konzern nun alle Optionen prüft. Doch nach wie vor fehlt die Fantasie, wie eine nachhaltige Besserung erzielt werden soll. Anleger sollten das Risiko weiter nicht eingehen und an der Seitenlinie bleiben.

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