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Steinhoff: Charttechnik zwei Jahre nach der Hiobsbotschaft – Aktie endlich vor dem Turnaround?

Steinhoff: Charttechnik zwei Jahre nach der Hiobsbotschaft – Aktie endlich vor dem Turnaround?
Foto: Shutterstock
03.12.2019, 08:58 ‧ Dr. Dennis Riedl

Einen langen Leidensweg haben Anleger des Einzelhändlers Steinhoff hinter sich. Seitdem die Bilanzunregelmäßigkeiten vor fast genau zwei Jahren ans Licht gekommen sind, ging es anhaltend und nahezu ungebremst immer weiter bergab. Die letzte Woche brachte immerhin ein Kursplus von 20 Prozent. Steht (aus rein technischer Sicht) endlich der Turnaround bevor?

Technische Hilfsmittel zur Erkennung nachhaltiger Turnarounds?

Die Suche nach Turnaroundsituationen mit gutem Chance/Risiko-Verhältnis ist aus technischer Sicht eine anspruchsvollere Aufgabe als man zunächst meinen könnte. Der (Haupt-)Grund: Statistisch gesehen setzen sich spürbare Abwärtsbewegungen in einer Aktie häufiger fort als dass es zu einem Umschwung käme. Beispielhaft seien die langjährigen Trauerspiele bei den Aktien deutscher Banken und Versorger im DAX angeführt. Die Aufgabe ist es also, diesen statistischen Nachteil in einen messbaren Vorteil zu verwandeln. Nun könnte man meinen, dass etwa der Bruch der zuletzt mehrfach getesteten Abwärtstrendlinie (siehe Chart) oder auch ein anders geartetes Exemplar dieser Trendlinien der erste Schritt in die richtige Richtung ist. Doch nennenswert können diese Ereignisse die Statistik nicht verbessern.

Zwei nützliche Indikatoren

Eine ganz einfache (und tatsächlich in dieser Situation messbar förderliche) Hilfe ist es darauf zu achten, dass die 200-Tage-Linie der betrachteten Aktie wieder zu steigen beginnt. Damit lassen sich diverse „Turnaround-Strohfeuer“ schnell eliminieren. Im Fall der Steinhoff-Aktie wäre man dann einzig im Februar dieses Jahres versucht gewesen, zu investieren (und man wäre relativ glimpflich wieder herausgekommen, wenn man die erneute Wende der 200-Tage-Linie nach unten zum Ausstieg genutzt hätte).

Schön ist es bei Aktien nach einer großen Abwärtsbewegung auch, wenn sie wirklich „ausgebombt“ sind, und Aufwärtsbewegungen von Volumenanstiegen begleitet werden. Spätestens mit diesen Bedingungen hätte sich ein Einstieg in die Aktie bislang stets verboten. Und auch die aktuelle Situation fällt leider noch immer deutlich in diese Kategorie. Weitere technische Hilfen (Turnaround-Formel) stehen ebenfalls fast durch die Bank weiter auf Rot.

Aus technischer Sicht ist der aktuelle Kurshüpfer leider (mal wieder) mit hoher Wahrscheinlichkeit nur als Strohfeuer einzuordnen.

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