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04.12.2025, 08:14
Die Ära der mühelosen Rekorde im chinesischen Binnenmarkt ist für BYD vorerst beendet. Während der Heimatmarkt erste Sättigungstendenzen zeigt und die Wachstumsraten im Jahresvergleich ins Minus drehen, wächst die Hoffnung jenseits der Grenzen. Die neue Strategie ist klar: Wenn China hustet, muss der Weltmarkt die Medizin liefern.
Selbst für den Überflieger aus Shenzhen gelten die Gesetze der Schwerkraft. Zwar meldet BYD für den November mit rund 480.000 abgesetzten Elektro- und Hybridfahrzeugen einen neuen Jahresbestwert, doch der Schein trügt. Der harte Fakt: Im Vergleich zum Vorjahresmonat steht ein Minus von 5,3 Prozent in den Büchern. Es ist der dritte Monat in Folge, in dem die Dynamik spürbar nachlässt.
Der Grund: Staatliche Bremse und Preiskrieg
Der chinesische Heimatmarkt ist gesättigt, der Verdrängungswettbewerb brutal. Erschwerend kommt hinzu, dass Peking verstärkt regulatorisch gegen aggressive Rabattaktionen vorgeht. Das nimmt den Herstellern das wichtigste Instrument zur kurzfristigen Absatzförderung aus der Hand. Der gnadenlose Preiskampf frisst sich nun sichtbar in die Wachstumsstatistiken des Marktführers.
Die Flucht nach vorn
Während das Inlandsgeschäft stottert, explodieren die Ausfuhren. Im November verschiffte BYD die Rekordzahl von 131.935 Fahrzeugen ins Ausland. Besonders in Europa setzt der Konzern Nadelstiche gegen die etablierte Konkurrenz: Im Oktober verkaufte BYD auf dem alten Kontinent mehr als doppelt so viele Fahrzeuge wie der US-Rivale Tesla. Elon Musk dürfte die Entwicklung mit Sorge betrachten, zumal BYD-Modelle wie der „Seal“ oder „Dolphin“ in direkter Konkurrenz zum Model 3 stehen.
Die Wachstumsstory ist weiterhin intakt, allerdings verlagert sie sich geografisch. Anleger müssen sich an schwächere Daten aus China gewöhnen, während die internationale Expansion für Kursfantasie sorgt. Aufgrund des angeschlagenen Kurses sollten Anleger dennoch vorerst an der Seitenlinie bleiben.
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