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25.02.2017 Nikolas Kessler

Rocket Internet: Darum zieht sich Kinnevik zurück

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Rocket Internet

Der Rückzug des schwedischen Großaktionärs Kinnevik hat die Aktie von Rocket Internet am Donnerstag heftig einbrechen lassen. Inzwischen hat sich Joakim Andersson, Interimschef von Kinnevik, zu den Beweggründen geäußert.

„Unsere Geschäftsmodelle sind sich zu ähnlich geworden. Rocket baut nicht mehr nur junge Firmen auf, sondern investiert auch in größere Unternehmen. Wir tun dasselbe“, erklärte Andersson gegenüber dem Handelsblatt. Daraus ergebe sich ein Interessenkonflikt.

Mit dem Verkauf der Aktien habe man vor allem Gewinne realisieren und für neue Investitionen bereitstellen wollen. Dabei soll der Hauptfokus nun auf Start-ups in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Finanzen liegen.

„Günstiger Zeitpunkt“

Der Kurs der Rocket-Aktie hatte sich in den letzten Wochen etwas erholt. Daher sei der Zeitpunkt für den Verkauf günstig und die Nachfrage da gewesen. Daraufhin hat Kinnevik – einer der ersten Investoren bei Rocket und bis dato zweitgrößter Aktionär – am Mittwochabend rund 11 Millionen Aktien zum Verkauf gestellt und die Beteiligung an der Start-up-Schmiede so auf einen Schlag auf 6,6 Prozent halbiert.

Obwohl Kinnevik dabei einen Abschlag von rund zehn Prozent auf den Schlusskurs vom Mittwoch in Kauf genommen hat, hat sich das Geschäft für den schwedischen Risikokapitalgeber gelohnt. „Das Investment in Rocket war fantastisch. Wir haben unseren Einsatz versechsfacht“, so Andersson.

Warum Kinnevik vor dem Verkauf nicht noch den für dieses Jahr geplanten Börsengang der Rocket-Beteiligung Delivery Hero abgewartet hat, lässt indes Raum für Spekulationen.

Rocket-Aktie bricht ein

In der Vergangenheit hatte es bereits Hinweise darauf gegeben, dass es beim einstigen Dream-Team der europäischen Start-up-Szene kriselt. Kinnevik hatte sich seit 2015 aus dem Aufsichtsrat von Rocket Internet zurückgezogen. Zuvor soll es ein Streit um den geplanten Börsengang der gemeinsamen Beteiligung Hello Fresh gegeben haben. Schon im Mai 2016 hatte der damalige Kinnevik-CEO Lorenzo Grabau eine Prüfung der Beteiligung an Rocket angekündigt.

Dennoch haben die Anleger am Donnerstag geschockt auf den Verkauf reagiert. Die Rocket-Aktie ist in der Spitze um 17 Prozent eingebrochen. Auch am Freitag ging die Talfahrt weiter – jedoch zumindest mit gebremstem Tempo.

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Stoppkurs beachten

Wichtig ist nun, dass der Kurs wieder Boden unter die Füße bekommt. Die jüngste charttechnische Erholung ist aber erst einmal dahin. Wer der IPO-Spekulation des AKTIONÄR in Ausgabe 02/2017 gefolgt ist, sollte den Stoppkurs bei 15,70 Euro im Auge behalten.

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