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27.04.2018 Nikolas Kessler

Deutsche Bank: Keine positiven Impulse durch Strategiewechsel

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Deutsche Bank

Die Aktie der Deutschen Bank setzt ihre Talfahrt auch am Tag nach den schwachen Quartalszahlen und der Verkündigung eines Strategiewechsels fort. Nicht nur die Anleger, sondern auch einige Analysten sehen die geplanten Maßnahmen kritisch.

So hat Analyst Christoph Blieffert von der Commerzbank sein „Reduce“-Rating mit einem Kursziel von elf Euro bestätigt. Das erste Quartal sei operativ schwach gewesen und das Investmentbanking habe die ohnehin schon niedrigen Erwartungen enttäuscht. Zudem erscheinen Blieffert die angestrebten zusätzlichen Einsparungen zu niedrig, um das Kostenproblem zu lösen.

Die französische Großbank Société Générale hat ihre Verkaufsempfehlung für die Deutsche-Bank-Aktie ebenfalls bestätigt und den fairen Wert dabei sogar von zehn auf acht Euro gesenkt. Die Pläne des neuen Managements seien mit großen Risiken behaftet, schrieb Analyst Andrew Lim in seiner Studie. Zwar dürfte sich die Kapitalsituation verbessern, die Rendite auf den materiellen Nettoinventarwert dürfte aber im Sumpf stecken bleiben.

Am Donnerstag hatte Christian Sewing als neuer Vorstandsvorsitzender von Deutschlands größtem Kreditinstitut schwache Quartalszahlen mit einem rund 80-prozentigen Gewinnrückgang sowie eine Anpassung der Konzernstrategie verkündet. Speziell im kriselnden Investmentbanking soll das Engagement deutlich zurückgefahren werden. Der Fokus soll künftig stattdessen stärker auf „stabileren“ Geschäftsfeldern wie dem Privat- und Firmenkundengeschäft sowie auf dem Fondstochter DWS liegen.

Droht weitere Kapitalerhöhung?

Alexandra Annecke, Fondsmanagerin bei Union Investment, begrüßt zwar die grundsätzliche Richtung, die der neue Vorstandschef nun einschlägt. Sie rechnet aber damit, dass es ein langer und teurer Prozess wird. „Wir hoffen nicht, dass es zu einer weiteren Kapitalerhöhung kommt, aber man kann das auch nicht ausschließen“, zitiert das Handelsblatt die Fondsmanagerin.

Aktie halten!

Die Anleger reagieren äußerst zurückhaltend auf den geplanten Strukturwandel – für die Aktie der Deutschen Bank geht auch am Freitag weiter bergab. Im DAX performen lediglich die Papiere von RWE noch schwächer – hier schlägt allerdings nach der Hauptversammlung am Vortag der Dividendenabschlag ins Kontor. Nach der kurzfristigen Erholung zur Wochenmitte nähert sich der Kurs damit nun wieder dem 52-Wochen-Tief bei 10,82 Euro an. Auf dem aktuellen Niveau ist die Aktie für den AKTIONÄR eine Halteempfehlung. Der Stoppkurs liegt bei zehn Euro. 

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