Bei Tesla läuft es derzeit rund: Die Produktionsstätte in Shanghai soll deutlich früher als erwartet fertig werden. Mit der Gigafactory 3 auf chinesischem Territorium wird sich der Autobauer einen Standortvorteil sichern. Apple schafft es indes erneut, einen wichtigen Mann von Tesla abzuwerben.
Bereits ab der zweiten Hälfte 2019 sollen im Bezirk Lingang die ersten Autos vom Band der Gigafactory 3 laufen. Die erste Fabrikanlage Teslas außerhalb der USA soll über sieben Milliarden Euro kosten und in zwei bis drei Jahren jährlich 500.000 Model 3 und Y herstellen können. Wie in einem Video zu sehen ist, wurde die Fläche bereits begradigt und erste Gebäude errichtet.
Zollfrei dank Gigafactory 3
Die Produktion der Autos im Heimat Heimatmarkt stellt einen kritischen Schritt in der Expansion Teslas nach China dar. Denn für Autos, welche nicht in der Volksrepublik hergestellt werden, fällt ein Zoll in Höhe von 40 Prozent an. Selbst bei einer dauerhaften Reduktion auf 15 Prozent ist dies ein erheblicher Nachteil für die US-Amerikaner im harten Preiskampf mit chinesischen Herstellern. Auch die Bezirksregierung steht hinter der Ansiedlung Teslas und versucht, lokale Zulieferer mit dem US-Giganten zu verknüpfen. Dass dieser Schritt für Tesla von Vorteil sein wird, meint ein Analyst von 21st Century Business Herald, da die Abhängigkeit von US-Zulieferern in China auf lange Sicht unrealistisch sei. Allerdings wird die Suche nach verlässlichen Partnern keine leichte Aufgabe.
Apple wirbt Tesla-Designer ab
Für Ungemach sorgt unterdessen ein Rivale aus dem Silicon Valley: Apple hat den Designer Andrew Kim von Tesla abgeworben. Beim Musk-Unternehmen soll dieser an der Entwicklung mehrerer Fahrzeuge beteiligt gewesen sein. Zuvor war bereits Teslas Chefingenieur Doug Field wieder zu Apple zurückgekehrt. Eigentlich hat der iPhone-Hersteller seine Pläne rund um ein selbstfahrendes Auto auf Eis gelegt. Nun macht es den Anschein, als könnte sich der Kurs des Unternehmens geändert haben.
Tesla bleibt interessant
Kurzfristig beweist die Tesla-Aktie relative Stärke. Es können sich daher Chancen auf neue Höchststände auftun. Trotzdem bleibt Tesla hoch bewertet. Zum Vergleich: BMW stellt sechsmal so viele Autos her, ist auf dem Parkett aber weniger wert. Sobald die alteingesessenen Autobauer oder die Silicon-Valley Giganten auf den Markt für Elektro-Autos vorstoßen, könnte es für Tesla ungemütlich werden. Eine gefestigte Position in China kann im Verdrängungswettbewerb allerdings ein wichtiger Faktor sein.