MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der verheerende Hagelsturm "Denis" hat am Alpenrand Ende August noch viel höhere Schäden angerichtet als bisher angenommen. Die Versicherungskammer Bayern hat ihre Schadenschätzung mittlerweile um ein Drittel erhöht: "Bisher sind wir von bis zu 170 Millionen Euro ausgegangen, mittlerweile sind es bis zu 230 Millionen", sagte Christian Krams, der Leiter Konzern-Schaden bei der Versicherungskammer Bayern. "Die Zerstörungsgewalt dieses Ereignisses war absolut einzigartig."
Die Unwetterfront war am Nachmittag des 26. August über das südliche Oberbayern hinweggezogen, die drei Orte Bad Bayersoien, Benediktbeuern und Königsbrunn wurden dabei von außergewöhnlich starkem Hagelschlag getroffen und verwüstet.
Dass die Versicherungskammer ihre Schadenschätzung so stark erhöhen musste, liegt nach Krams Worten nicht daran, dass in großer Zahl weitere Schadenmeldungen eingetroffen wären: "Wir liegen jetzt bei 17 500 Schäden, bei unserer letzten Meldung hatte ich um die 17 000 Schäden genannt."
Das Entscheidende sei die Vielzahl von Großschäden. Nachdem Dächer und Scheiben zu Bruch gegangen waren, drangen in vielen Häusern Hagel und Wasser ein. "So hat es bei den Häusern außen und innen enorme Beschädigungen gegeben, und damit haben wir erheblich höhere Schadendurchschnitte", sagte Krams. Der Hagel habe in einigen Fällen sogar Autobleche durchschlagen - "das hatten wir bisher noch nie gesehen".
Die Annalen der Versicherungskammer reichen bis ins Jahr 1811 zurück, das Unwetter hat nach Worten des Managers den zweitgrößten Schaden der Unternehmensgeschichte verursacht. "An erster Stelle liegt immer noch der Münchner Hagelsturm des Jahres 1984, aber der war sehr viel großflächiger, außerdem war die Großstadt München betroffen", sagte Krams./cho/DP/men
Quelle: dpa-AFX