Im Juli vergangenen Jahres hat das Tübinger Biotech-Unternehmen CureVac Klage gegen das Mainzer Biotech-Unternehmen BioNTech eingereicht. Am morgigen Dienstag startet nun der Prozess vor dem Düsseldorfer Landgericht. Es soll die erste Anhörung geben. CureVac wirft BioNTech vor, bei der Nutzung der mRNA-Technologie Patente verletzt zu haben.
Curevac fordert "eine faire Entschädigung" für die Verletzung einer Reihe seiner geistigen Eigentumsrechte, die von BioNTech und seinem US-Partner Pfizer bei der Herstellung und dem Verkauf des Covid-19-Vakzins Comirnaty verwendet worden seien. BioNTech bestreitet das, die Arbeit an den mRNA-Impfstoffen sei originär. Mit einem Urteil wird allerdings erst im Oktober gerechnet.
Die Tübinger argumentieren unter anderem, sie hätten in den letzten 22 Jahren patentierte Grundlagentechnologie im Zusammenhang mit der mRNA-Konzeption sowie mit der Verabreichung und der Herstellung der mRNA entwickelt. Diese hätten maßgeblich zur Entwicklung der Covid-19-Impfstoffe beigetragen.
CureVac betrachtet die rasante Entwicklung dieser Impfstoffe als eine enorme Leistung, die einen außerordentlich wichtigen Einfluss auf die globale öffentliche Gesundheit hatte. Dieser Erfolg basiert auf jahrzehntelanger wissenschaftlicher Forschung und Innovation, unterstützt von CureVac als frühestem Pionier der mRNA-Technologie. Dementsprechend müssen die Rechte an geistigem Eigentum in Form einer fairen Vergütung anerkannt und respektiert werden, um in die Weiterentwicklung der mRNA-Technologie und neuer Klassen lebensrettender Medikamente investieren zu können, so CureVac in einer Mitteilung.
Im Biotech- und Pharmasektor sind derartige Klagen keine Seltenheit. Auch BioNTech hat seinerseits im Januar dieses Jahres Klage gegen CureVac eingereicht.
Für den Kursverlauf der Aktien wird hinegen ganz klar die Entwicklung der weiteren Pipeline entscheidend sein. Hier sieht DER AKTIONÄR aus Chance-Risiko-Geschichtspunkten ganz klar weiterhin BioNTech im mRNA-Sektor als am besten positioniert. Von den Anlegern ist hier ganz klar Geduld gefordert. Aber auch CureVac hat einige spanende Projekte in der Pipeline. Mit positiven News könnten sich die Tübinger hier durchaus zurückmelden. Die Aktie ist aber sehr spekulativ.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech, Pfizer und CureVac.
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.