Das Mainzer Biotech-Unternehmen BioNTech hat zuletzt Fortschritte aus seiner Onkologie-Pipeline melden können. Die Aktie kann davon allerdings bislang nicht nachhaltig profitieren. Analysten der Privatbank Berenberg sehen aber genau hierin ein Kaufchance.
BioNTech treibt seine Onkologie-Pipeline mit zwei vielversprechenden Immuntherapien voran. Neue Daten aus der Phase-3-Studie PRESERVE-003, die am Wochenende veröffentlicht wurden, zeigen: Gotistobart – ein neuartiger CTLA-4-Antikörper zur gezielten Ausschaltung regulatorischer T-Zellen im Tumormilieu – könnte Patienten mit metastasiertem Plattenepithelkarzinom der Lunge einen spürbaren Überlebensvorteil gegenüber der Standardchemotherapie bieten. Besonders relevant: Die Betroffenen hatten bereits sowohl PD-(L)1-Therapien als auch platinbasierte Schemata ausgeschöpft. Das Sicherheitsprofil erwies sich als gut handhabbar. BioNTech und der Partner OncoC4 sehen darin einen wichtigen Validierungsschritt für einen Ansatz, der das Immunsystem präziser modulieren und künftig chemotherapiefreie Optionen eröffnen könnte.
Wenige Tage später meldete BioNTech Fortschritte bei einem Partnerprojekt mit Bristol Myers Squibb. Ergebnisse zu Pumitamig, ein bispezifischer Antikörper gegen PD-L1 und VEGF-A, aus der laufenden Phase 2 wecken Hoffnung. Bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem dreifach negativem Brustkrebs zeigte die Kombination aus Pumitamig und Chemotherapie deutliche Tumorantworten – unabhängig vom PD-L1-Status. Gerade für die große Gruppe PD-L1-negativer TNBC-Patienten, die bislang weitgehend ohne wirksame Immuntherapieoptionen ist, wecken die Ergebnisse Hoffnung. Die Daten stützen den Übergang in die geplante Phase-3-Studie ROSETTA BREAST-01 und unterstreichen BioNTechs Ambition, immunonkologische Ansätze breiter wirksam zu machen.
Die Privatbank Berenberg hat nun das Kursziel für BioNTech von 150 auf 155 Dollar nach oben geschraubt. Beim aktuellen Kurs von 95,74 Dollar bedeutet dies ein Potenzial von 62 Prozent. Analyst Harry Gillis begründet seine Kaufempfehlung sowie das höhere Kursziel damit, dass die Fortschritte in der Onkologie-Forschungspipeline der Mainzer am Markt noch nicht angemessen honoriert würden. Gotistobart verspricht aus seiner Sicht mit Blick auf das so zentrale Gesamtüberleben, zum Mittel der Wahl gegen eine bestimmte Lungenkrebsform zu werden.
Die Aktie von BioNTech hat zuletzt immer wieder kurz nach oben gezuckt. Die Gewinne wurden aber jeweils schnell wieder abverkauft. Für einen Befreiungsschlag erfordert es weitere positive und vor allem durchgreifende News aus der Entwicklungspipeline. Bei BioNTech ist weiter Geduld gefragt, das Papier bleibt auf der Watchlist.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.
11.12.2025, 12:32