Evotec hat einen wichtigen Fortschritt in der gemeinsamen Forschungspartnerschaft mit Bayer gemeldet. Wie es in einer Mitteilung heißt, hat Bayer eine Phase-2-Studie zu einem neuartigen Wirkstoff gegen Nierenerkrankungen gestartet, der im Rahmen der seit 2016 bestehenden Multi-Target-Kooperation entwickelt wurde.
Mit dem Beginn der klinischen Prüfung rückt für Evotec der nächste finanzielle Meilenstein näher: Die geplante erste Wirkstoffgabe Anfang 2026 wird – wie im Vertrag festgelegt – eine entsprechende Zahlung auslösen.
Im Fokus steht der Kandidat BAY 3401016, ein monoklonaler Antikörper, der auf Semaphorin-3A (Sema3A) abzielt. Der Wirkstoff wird als potenzielle Therapie für das Alport-Syndrom erforscht, eine seltene erblich bedingte Erkrankung, die die Nierenfunktion schrittweise beeinträchtigt.
Bayer führt hierzu die ASSESS-Studie, ein Phase-2a-Programm, das randomisiert, doppelblind und placebokontrolliert angelegt ist. Eingeschlossen werden Patienten im Alter von 18 bis 45 Jahren. Neben der Wirksamkeit steht insbesondere das Sicherheitsprofil der Substanz im Mittelpunkt; eine Verlängerungsphase ist ebenfalls vorgesehen.
Die Zusammenarbeit ermöglicht Evotec bei fortschreitender Entwicklung und potenzieller Markteinführung weitere Entwicklungs- und kommerzielle Meilensteinzahlungen sowie gestaffelte Lizenzgebühren auf zukünftige Nettoumsätze.
Die Aktie von Evotec reagiert im frühen Handel mit deutlichen Kursaufschlägen. Zeitweise gehört das Papier sogar zu den besten im Nebenwerte-Index SDAX. Bis zum Mittag musste Evotec jedoch sämtliche Gewinne wieder abgeben und notiert nun sogar leicht im Minus. Die Aktie ist weiterhin charttechnisch angeschlagen. Für eine nachhaltige (charttechnische) Trendwende müssen die Hamburger weitere positive News liefern. Der Wirkstoffforscher muss dringend das Vertrauen des Kapitalmarktes zurückgewinnen. Anleger warten klare positive Signale ab.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.
04.12.2025, 11:32