++ 5 Aktien, die immer steigen ++
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18.10.2022 Fabian Strebin

Deutsche Bank: Erneute Durchsuchungen – daher steigt die Aktie trotzdem

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Deutsche Bank

Die Ermittlungen rund um Cum-Ex-Geschäfte deutscher Finanzinstitute ziehen weitere Kreise. Die Behörden sind heute mit einem Großaufgebot zu einer Durchsuchung bei der Deutschen Bank angerückt. Scheinbar steht das Geldhaus stärker im Fokus als bisher gedacht. Dem Aktienkurs kann das zumindest aktuell nichts anhaben. Das hat handfeste Gründe.

Staatsanwälte, Polizei und Steuerfahnder haben am Dienstag in der Zentrale des größten deutschen Geldhauses in Frankfurt nach Beweisen für Geschäfte zulasten der Staatskasse gesucht. „Wir bestätigen, dass im Rahmen der seit 2017 laufenden Ermittlungen gegen die Bank in Sachen Cum-Ex die Staatsanwaltschaft Köln an unserem Standort in Frankfurt zurzeit eine behördliche Maßnahme durchführt", teilte ein Sprecher der Bank mit. Zuvor hatte das Handelsblatt berichtet. „Wie bereits seit Beginn der Ermittlungen 2017 kooperiert die Bank weiterhin vollumfänglich mit der ermittelnden Behörde“, erklärte der Sprecher.

Die federführende Staatsanwaltschaft Köln bestätigte ohne die Nennung von Namen, es würden „Durchsuchungsbeschlüsse gegen ein Bankinstitut in Frankfurt am Main und weitere Konzerngesellschaften sowie gegen eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft“ vollstreckt. Darüber hinaus würden Privatwohnungen von zehn Beschuldigten durchsucht.

„Die Maßnahmen stehen im Zusammenhang mit verfahrensgegenständlichen Cum-Ex-Geschäften sowie verwandter Steuerhinterziehungsmodelle. Die Maßnahme dient insbesondere der Auffindung relevanter Kommunikation in Form von E-Mails und sonstiger schriftlicher Korrespondenz", teilte die Ermittlungsbehörde mit.

Bei Cum-Ex-Geschäften schoben mehrere Beteiligte Aktienpakete mit ("cum") und ohne ("ex") Ausschüttungsanspruch rund um den Dividendenstichtag hin und her. In der Folge erstatteten Finanzämter Kapitalertragsteuern, die gar nicht gezahlt worden waren. Dem Staat entstand ein Milliardenschaden. Seit Jahren ermitteln mehrere Staatsanwaltschaften zu dem Komplex. Erste Strafprozesse endeten mit Schuldsprüchen.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Die Aktie der Deutschen Bank gehört im laufenden Handel dennoch mit zu den größten Gewinnern im DAX. Denn die Wall-Street-Banken in den USA haben mittlerweile alle ihre Zahlen zum abgelaufenen Quartal vorgelegt. Zwar gab es heftige Einbußen im M&A-Geschäft. Aber die Deutsche Bank ist in diesem Segment ohnehin nicht so stark vertreten. Positiv im Hinblick auf die Zahlen zum Q3 kommende Woche ist vielmehr, dass der Handel mit Anleihen und Währungen bei der US-Konkurrenz immer noch läuft.

Die Deutsche Bank ist im Handelsgeschäft stark aufgestellt, daher dürfte man dort ebenfalls gut abgeschnitten haben. Die aktuelle Untersuchung sollte Anleger vorerst nicht verunsichern, Investierte bleiben dabei.

Mit Material von dpa-AFX.

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