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26.10.2023 Martin Mrowka

Wall Street schließt tiefrot: Big Tech korrigiert stark – IBM, Merck und Boeing im Plus

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citi DowJones

Kräftige Kursverluste bei großen Technologie-Konzernen haben die Wall Street am Donnerstag ins Minus gedrückt. Immerhin konnten sich Dow Jones und Co von ihren Tagestiefen etwas erholen. Der Nasdaq 100 Index büßte dennoch 1,8 Prozent ein. Nach Handelsschluss wurden unter anderem noch Quartalszahlen von Amazon und Intel erwartet.

Die überwiegend mit Technologiewerten bestückte Nasdaq-Börse in New York hat am Donnerstag an ihre deutlichen Vortagesverluste angeknüpft. Standardwerte hielten sich dagegen etwas besser. Im Fokus standen weitere Quartalsberichte großer US-Konzerne, die die Aktienkurse in unterschiedliche Richtungen trieben. Wieder einmal kamen Enttäuschungen vor allem aus dem Technologiesektor. 

Aufmerksamkeit zog zudem das überraschend starke Wirtschaftswachstum in den USA im dritten Quartal auf sich. Auch die Entscheidung der Europäischen Zentralbank, den Leitzins nach zehn Erhöhungen in Folge unverändert bei 4,5 Prozent zu belassen, wurde interessiert zur Kenntnis genommen. 

Der Dow Jones Industrial stand zum Wall Street Schluss mit 0,76 Prozent tiefer bei 32.784 Punkten. Der marktbreite S&P 500 sank um 1,2 Prozent auf 4.135 Punkte. Der Nasdaq 100 büßte 1,9 Prozent auf 14.109 Zähler ein. Am Vortag war er bereits um 2,5 Prozent abgesackt.

Nachdem am Mittwoch vor allem die Google-Mutter Alphabet die Anleger vergrault hatte, kamen nun von Meta negative Nachrichten. Der Betreiber von Facebook und Instagram stellt sich darauf ein, dass der Gaza-Krieg das Geschäft mit Online-Werbung bremsen könnte. Die Meta-Aktien, die sich vor allem bis Mitte Oktober gut erholt hatten, sackten zeitweise auf den tiefsten Stand seit Ende August. Zuletzt ging es um 4,1 Prozent abwärts. Auch die Big Player Microsoft und Apple büßten 3,7 beziehungsweise 2,5 Prozent ein. Nach Börsenschluss wurden unter anderem noch Zahlen von Amazon und Intel erwartet.

Schlusslicht im Nasdaq 100 waren Align Technology, die zeitweise um mehr als ein Viertel absackten und schließlich mit minus 24,8 Prozent den heftigsten Kurseinbruch an einem Tag seit 2019 erlitten. Der Hersteller transparenter Zahnschienen hatte am Vorabend mit seinem Zahlenwerk und insbesondere dem gesenkten Jahresziel für den Nettoumsatz enttäuscht. Mehrere Analysten senkten nun ihre Kursziele für die Aktie und erwarten wegen der unsicheren Wirtschaftslage eine Verlangsamung der Nachfrage, vorwiegend bei erwachsenen kieferorthopädischen Patienten. 

Für die Anteilscheine von Mattel ging es an der Nasdaq um 7,2 Prozent nach unten. Der große Erfolg des "Barbie"-Films hatte das Geschäft zwar im vergangenen Quartal kräftig angeschoben, doch für das Weihnachtsgeschäft zeigt sich der Spielzeug-Riese vorsichtig. 

Weniger Sendungen und höhere Löhne durchkreuzten erneut die Geschäftspläne des Paketdienstes UPS. Der strich daher seine Jahresziele weiter zusammen, was einen Kursrutsch von 5,1 Prozent auslöste. 

Gegen den Trend stieg dagegen die Aktie von IBM um 4,3 Prozent und war damit Spitzenwert im Dow. Der Computer-Konzern hatte im vergangenen Quartal von seinem Software-Geschäft profitiert. 

Für das Papier von Merck & Co ging es an zweiter Stelle um 3,2 Prozent nach oben. Der Pharmakonzern hob angesichts gut laufender Geschäfte mit Medikamenten seine Umsatzprognose für das laufende Jahr an.

Auch Boeing-Papiere gehörten mit einem Aufschlag von xy Prozent zu den Tagesgewinnern im Dow Jones. Die Fluggesellschaft Southwest Airlines erweitert seine Flotte von Boeing-Maschinen. Die US-Fluggesellschaft habe 108 Flugzeuge der Modellfamilie 737 Max geordert, teilte der Flugzeugbauer am Donnerstag mit. Damit steige die Zahl der Bestellungen von Southwest für diese Maschinen auf mehr als 500.

Abseits von Geschäftsberichten sorgte zudem für Aufmerksamkeit, dass die Verhandlungen zwischen Western Digital und Kioxia abgebrochen worden sein sollen. Das macht die Hoffnung auf einen Zusammenschluss des Flash-Speichergeschäfts beider Konzerne zunichte. Laut der japanischen Wirtschaftszeitung "Nikkei" scheiterten die Gespräche, nachdem SK Hynix erklärt habe, das Geschäft nicht zu unterstützen. Hynix, weltweit die Nummer zwei unter den Speicherchip-Herstellern, ist indirekter Anteilseigner von Kioxia und sehe in der geplanten Transaktion deren Wert nicht ausreichend widergespiegelt. Western Digital sackten zeitweise auf den tiefsten Stand seit Mitte Mai. Zuletzt stand ein Minus von etwas mehr als xy Prozent zu Buche. (Mit Material von dpa-AFX)

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