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WW, ehemals Weight Watchers, verliert sein Zugpferd. TV-Talkikone Oprah Winfrey wird nicht nur im Mai den Aufsichtsrat des Konzerns verlassen, sondern auch alle ihre Aktien verkaufen und den Erlös einem guten Zweck spenden. Die Anleger schmeißen ihre Anteilscheine auf den Markt. Der Niedergang hat Seltenheitswert.
WW gab zwar bekannt, dass Winfrey dem Unternehmen beratend zur Seite stehen werde. Doch das rettet den Aktienkurs auch nicht mehr. Am Donnerstag crasht der Titel um 23 Prozent auf 2,90 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit dem Börsengang im Jahr 2001.
Winfrey war 2015 Aufsichtsratsmitglied bei WW geworden. Damals hatte die Milliardärin gesagt, sie hätte viele Diäten ausprobiert, aber nur die Weight-Watchers-Methode hätte ihr wirklich geholfen. Der Werbeeffekt war für die Firma enorm und die Aktie explodierte innerhalb von drei Jahren um 2.700 Prozent. AKTIONÄR-Leser waren monatelang mit von der Partie.
Zugleich stieg Winfrey bei WW ein, was dem Kurs ebenfalls Auftrieb gab. Zuletzt besaß sie 1,13 Millionen WW-Aktien und damit einen Anteil am Unternehmen von 1,4 Prozent.
Doch der harte Konkurrenzkampf setzte WW zu – und die Aktie stürzte ab.
2023 gab es neue Kursfantasie dank der Übernahme des Telemedizin-Start-ups Sequence. Dadurch erhielten WW-Kunden die Möglichkeit, besser an die Abnehmspritzen Wegovy und Ozempic zu gelangen.
Doch die Anleger nutzten die zwischenzeitliche Rally bei WW, um Kasse zu machen und setzten lieber auf die Diät-Superstars Novo Nordisk und Eli Lilly. Am Donnerstag dann der Kompletteinbruch. Seit dem Hoch 2018 hat die Aktie nun 97 Prozent verloren.
Ohne Oprah steht WW ziemlich verloren da. Schwer vorzustellen, wie das Unternehmen auf absehbare Zeit für neue Kursfantasie sorgen soll. Die Aktie ist längst unter den Stoppkurs des AKTIONÄR gefallen.
