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Mit einem Kurssprung von knapp fünf Prozent macht das ehemalige DAX-Schwergewicht Linde am Dienstag auf sich aufmerksam. Nach einem positiven Gerichtsurteil spart sich der Industriegaseriese Milliarden an Abfindungszahlungen. Die Aktie setzt ihre Rekordrally fort und springt auf ein neues Allzeithoch.
Das Landgericht in München hat im Spruchverfahren wegen einer höheren Abfindung für den Squeeze-out nach der Praxair-Fusion gegen die Antragssteller entschieden. Praxair hatte den Linde-Aktionären eine Barabfindung in Höhe von 189,46 Euro je Aktie gezahlt. Insgesamt 235 Antragssteller hatten eine höhere Abfindung gefordert. Das Gericht macht diesen nun aber keine Hoffnung.
Das Linde-Verfahren galt als eines der bislang größten Spruchverfahren in Deutschland. Es ging insgesamt um knapp 15 Millionen abfindungsberechtigte Aktien. Das Abfindungsvolumen betrug somit rund 2,8 Milliarden Euro. Ein gerichtlicher Nachschlag hätte angesichts dieser Summen sehr teuer für das Unternehmen werden können.
Die Antragsteller hatten Kritik an den Bewertungskriterien geäußert. So sei etwa das Wasserstoffgeschäft nicht angemessen bewertet gewesen. Auch der Kapitalisierungszinssatz sei falsch gewählt worden. Sollte das Spruchverfahren in die nächste Instanz gehen, wäre das Bayerische Oberste Landesgericht zuständig. Doch der deutliche Kurssprung am Dienstag zeigt bereits, wie groß die Erleichterung nach dieser ersten Entscheidung ist.
Linde spart sich viel Geld, wenn keine höhere Abfindung gezahlt werden muss. An der Börse war mit dieser Entscheidung nicht unbedingt gerechnet worden, wie der Kurssprung am Dienstag untermauert. Unabhängig davon gilt zudem weiterhin: Linde ist einer der klassischen Dauerläufer an der Börse, überzeugt mit hohen Margen, einem robusten Geschäft und einem großen Burggraben. Die Aktie bleibt auch knapp ein Jahr nach dem Abschied aus dem DAX ein Top-Wert für jedes Depot.
