Die Horrormeldungen zu Ebola reißen nicht ab. Es gibt immer mehr Neuerkrankungen und Todesfälle zu beklagen. Nun macht sich die Angst breit, dass sich die Epidemie auch in Europa und den USA ausbreiten könnten. Doch selbst wenn es nicht so weit kommt, allein die Angst vor Ebola stellt eine große Gefahr für die weltweite Wirtschaftsaktivität dar.
Doch – so makaber es klingen mag – es gibt auch Gewinner. Zum einen natürlich die Biotechnologiegesellschaften, die einen potenziellen Hoffnungsträger gegen Ebola im Portfolio haben. Anteilsscheine der kanadischen Biotech-Firma Tekmira Pharmaceuticals etwa waren in den vergangenen Wochen deutlich gestiegen. Tekmira gehört zu jenen Unternehmen, die an Impfstoffen gegen Ebola arbeiten. Zehntausende Dosen hofft die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bis spätestens Anfang 2015 bereitstellen zu können. Zum anderen könnte der Online-Handel und auch Videokonferenzsysteme eine noch größere Bedeutung bekommen. Mögliche Profiteure wären beispielsweise Amazon oder Netgear.
Boomender Online-Handel
In Nigeria, dem mit mehr als 170 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten Land Afrikas, boomt wegen Ebola bereits der Online-Handel. Bei Jumia, dem größten E-Commerce-Unternehmen des Landes, haben sich die Auftragseingänge für Waren des täglichen Bedarfs seit dem Virusausbruch verdreifacht. Starke Zuwächse verbuchten auch die Konkurrenzfirmen Konga und Kaymu.
Zwar registrierte das Riesenland bislang nur acht der weit mehr als 3.000 Ebola-Todesfälle in Westafrika. Aber die Schreckensbilder sterbender Menschen aus den Hauptstädten von Liberia und Sierra Leone, Monrovia und Freetown, hätten viele Nigerianer veranlasst, große Menschenansammlungen auf Märkten oder in Shopping Malls zu meiden, berichtete das Magazin "The Economist". Die Online-Händler profitieren nach eigenen Angaben auch durch eine stark gestiegene Nachfrage nach Sanitär- und Desinfektionsmitteln.
(Mit Material von dpa-AFX)