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02.10.2019 Nikolas Kessler

Bitcoin & Co: Facebook-Coin Libra vor dem Aus?

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Bitcoin

Die Pläne von Facebook, eine eigene Digitalwährung namens Libra zu entwickeln, treffen von Beginn an auf Skepsis. Kritik kommt dabei nicht nur von eingefleischten Krypto-Fans, sondern auch aus der Politik. Laut Medienberichten fordert der heftige Widerstand nun Konsequenzen.

Angesichts des politischen Widerstands in den USA und Europa erwägen einige Partnerunternehmen einen Rückzug aus dem Libra-Projekt. Visa, Mastercard und weitere Partner aus der Finanzbranche hätten die Bitte von Facebook ausgeschlagen, sich öffentlich hinter das umstrittene Vorhaben zu stellen – aus Angst, dadurch ins Visier der Aufsichtsbehörden zu geraten. Das meldete am Dienstag das Wall Street Journal (WSJ) und beruft sich dabei auf Insider.

Die Liste mit Kritikpunkten an der Digitalwährung von Facebook ist lang. Die Politik warnt unter anderem, dass Libra zur Geldwäsche missbraucht werden könnte. Zudem wird die Entstehung einer Parallelwährung befürchtet, die sich staatlicher Kontrolle entziehen und die Hoheit der Notenbanken angreifen könnte. Politiker und Notenbanker in den USA und Europa haben sich daher gegen eine Zulassung von Libra ausgesprochen und weitere Untersuchungen angekündigt.

Druck auf die Mitglieder wächst

Im Zuge dessen werden nun offenbar auch die Mitglieder der Libra-Association durchleuchtet, die sich anfangs zum Aufbau und Betrieb des Zahlungssystems bereiterklärt hatten. Laut dem WSJ-Bericht hat das US-Finanzministerium von Unterstützern wie Visa, Mastercard, Paypal und Stripe eine Stellungnahme gefordert, wie sie Libra in ihre Überwachungsprogramme zum Schutz vor Geldwäsche integrieren wollen.

Wegen des wachsenden Drucks auf die Mitglieder der Libra Association und den wackeligen Zukunftsaussichten des Projekts ist unklar, wie viele der anfänglichen Unterstützer sich am Ende wirklich am Libra-Netzwerk beteiligen werden. Bislang sei lediglich eine nicht-bindende Absichtserklärung unterzeichnet worden. Ein Treffen von Vertretern der 28 Mitgliedsunternehmen am Donnerstag könnte bereits für etwas mehr Klarheit sorgen.

Bitcoin (ISIN: CRYPT0000BTC)

Zwar könnte der Facebook-Coin die Akzeptanz und Bekanntheit von Kryptowährungen steigern. Ob, wann und mit welchen Änderungen das Projekt von den Behörden letztlich grünes Licht bekommt, steht allerdings in den Sternen. In der Zwischenzeit bleibt der Bitcoin der Favorit unter den Kryptowährungen – trotz des jüngsten Rückschlags im Chart.

Hinweis auf Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin, Facebook.

Autor Nikolas Kessler hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.

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