Der Chemiekonzern BASF will weiter in seinen Brandenburger Standort Schwarzheide investieren. Bis 2022 solle dort eine Pilotanlage errichtet werden, um Lithium aus alten Batterien von Elektroautos zurückzugewinnen, wie das Wirtschaftsministerium des Landes Brandenburg in Potsdam am Freitag via Twitter mitteilte.
Eine Sprecherin des Konzerns in Schwarzheide bestätigte das Vorhaben. Wirtschaftsminister Jörg Steinbach begrüßte die Entscheidung von BASF als neuen Ansiedlungserfolg. Somit schließe sich eine Wertschöpfungskette in Brandenburg. "Zur Elektrifizierung des Verkehrs gehört im Sinne der Kreislaufwirtschaft und damit der Nachhaltigkeit auch das Recycling der Batterien", erklärte der Minister. Über die Ansiedlung hatten mehrere Medien berichtet.
Am Donnerstag hatte der Konzern mit Sitz in Ludwigshafen mitgeteilt, dass er fossile Rohstoffe künftig verstärkt durch recycelte Materialien ersetzen will. Nach Angaben von Konzernchef Martin Brudermüller plant das Unternehmen, den Umsatz mit Lösungen für die sogenannte Kreislaufwirtschaft bis 2030 auf 17 Milliarden Euro zu verdoppeln. Bei den Materialkreisläufen verwies er unter anderem auf E-Autos. "2030 müssen Experten zufolge mehr als 1,5 Millionen Tonnen Batteriezellen von Elektrofahrzeugen entsorgt werden. Wir brauchen dringend Lösungen, die wertvollen Rohstoffe wie Lithium, Kobalt und Nickel wirtschaftlich und umweltschonend wiederzugewinnen."
Konzernchef Martin Brudermüller hatte bereits mehrfach betont, dass der E-Auto-Boom zukünftig BASF beziehungsweise der gesamten Chemiebranche einen Umsatzschub bescheren könnte. Der DAX-Konzern positioniert sich derzeit strategisch klug, um davon mittel- bis langfristig in großem Umfang profitieren zu können. Dividendenjäger können bei der BASF-Aktie weiterhin zugreifen. Der Stopp sollte bei 48,00 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX