++ Neue Chance in China ++
Foto: BASF SE
29.04.2024 Thorsten Küfner

BASF: China bleibt wichtig

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BASF

Der scheidende BASF-CEO Martin Brudermüller hatte bei seinem letzten Auftritt in alter Funktion bei der Hauptversammlung des Chemieriesen noch einmal den Sparkurs und die Asienstrategie des DAX-Konzerns verteidigt. Darüber hinaus betonte er, dass es trotz der jüngsten Anzeichen für eien Besserung immer noch stürmische Zeiten für die Chemiebranche seien.

BASF habe sich zuletzt aber insgesamt "solide geschlagen". Auch in rauen Zeiten sei die BASF finanzstark. Wegen deutlich gesunkener Preise verbuchte der Konzern zum Start ins Jahr 2024 einen Umsatz- und Ergebnisrückgang. Zudem belasteten negative Währungseffekte. Die Erlöse in den ersten drei Monaten schrumpften im Jahresvergleich um gut zwölf Prozent auf 17,6 Milliarden Euro. Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) ging um 5,3 Prozent auf knapp 2,7 Milliarden Euro zurück. Unter dem Strich fiel ein Gewinn bei dem Konzern mit Sitz in Ludwigshafen von knapp 1,4 Milliarden Euro an - nach fast 1,6 Milliarden ein Jahr zuvor. Die Ziele für 2024 bestätigte der Chemiekonzern: BASF peilt für dieses Jahr ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie Sondereinflüssen zwischen 8,0 und 8,6 Milliarden Euro an. 

Brudermüller versicherte zudem, dass der Hauptsitz in Ludwigshafen der größte Standort des DAX-Konzerns bleiben werde. Da der Standort aber zuletzt große Verluste eingefahren habe und nicht profitabel gewesen sei, müssten die Kosten deutlich gesenkt, mehr Profitabilität erreicht und auch Stellen abgebaut werden. "Das sind schmerzhafte Maßnahmen. Aber notwendige."

In Ludwigshafen sollen bis Ende des Jahres 2026 zusätzlich jährlich Kosten von einer Milliarde Euro eingespart werden. Wie viele Stellen in Ludwigshafen wegfallen werden, ist noch unklar. Geplant ist der Abbau von rund 3.300 Stellen weltweit, davon 700 Stellen in der Produktion in Ludwigshafen, sowie die Stilllegung mehrerer energieintensiver Chemieanlagen etwa für Ammoniak.

Der Wachstumsmarkt der nächsten Jahrzehnte sei Asien, betonte der Vorstandsvorsitzende, der nach dem Aktionärstreffen den Posten an seinen Nachfolger Markus Kamieth übergeben wird. "In Europa hören wir es nicht gerne. Aber der mit Abstand größte und dynamischste Chemiemarkt der Welt ist China." BASF wolle in der Region neue Märkte erschließen und Kunden gewinnen.

Brudermüller betonte, dass sich das Unternehmen uneingeschränkt zu den Menschenrechten bekenne und es keine Hinweise auf Verletzungen von Menschenrechten an Beteiligungen in China gebe. BASF hatte jüngst angekündigt, die Anteile an den beiden Gemeinschaftsfirmen im chinesischen Korla zu verkaufen, nachdem es Berichte über mögliche Menschenrechtsverletzungen gab.

BASF (WKN: BASF11)

DER AKTIONÄR bleibt für BASF weiterhin zuversichtlich gestimmt. Der breit aufgestellte Weltmarktführer verfügt über eine solide Bilanz und könnte in den kommenden Jahren von den allmählich greifenden Kostensenkungsmaßnahmen profitieren. Springt dann endlich auch die Weltkonjunktur zumindest etwas an, sind kräftig steigende Gewinne zu erwarten. Die günstig bewertete Dividendenperle ist daher eine gute Chance für Anleger, die nach dem Dividendenabschlag von vergangenen Freitag nun günstig zugreifen können (Stopp: 39,00 Euro).

Hinweis auf Interessenkonflikte

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.

Mit Material von dpa-AFX

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